ver.di ruft zu bundesweiten Warnstreiks in Ver- und Entsorgungsbetrieben sowie im Personennahverkehr auf

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Die Gewerkschaft ver.di weitet den Arbeitskampf in der aktuellen Tarifrunde für den öffentlichen Dienst aus. Am 20. Februar sind bundesweit die Beschäftigte in  den Stadtwerken, Wasserver- und Abwasserentsorgungsbetrieben sowie Müllverbrennungsanlagen zum Warnstreik aufgerufen. Am 21. Februar folgt ein großflächiger Warnstreik im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in mehreren Bundesländern.

Hintergrund ist die anhaltende Tarifauseinandersetzung, in der ver.di bessere Arbeitsbedingungen und eine höhere Entlohnung fordert. "Die Beschäftigten arbeiten seit Jahren am Limit, während der Fachkräftemangel zunimmt. Ohne attraktive Tarifverträge können wir keine neuen Kolleginnen und Kollegen gewinnen und die Versorgungssicherheit nicht garantieren" betont ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christoph Schmitz-Dethlefsen. Besonders in der Energie- und Abfallwirtschaft sei die Lage angespannt: 92 Prozent der Unternehmen berichten von Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung.

Am 21. Februar setzt ver.di den Arbeitskampf im ÖPNV fort. Der Warnstreik betrifft Beschäftigte in Baden-Württemberg, Bremen, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sowie weitere Unternehmen mit Haustarifverträgen, die an den TVÖD gekoppelt sind. Insgesamt sind 53.000 Beschäftigte in 69 Unternehmen betroffen.

“Die Arbeitsbedingungen im Nahverkehr sind prekär – zu wenig Personal, hohe Belastung, schlechte Bezahlung”, erklärt die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Christine Behle. Viele neue Beschäftigte bleiben nicht lange, da die Belastung im Verhältnis zum Lohn zu hoch sei. “Wir brauchen dringend bessere Löhne und Entlastung, um den ÖPNV langfristig zu sichern.”

Mit den bundesweiten Warnstreiks will ver.di den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, bevor die Tarifverhandlungen fortgesetzt werden. ver.di fordert in der Tarifrunde von Bund und Kommunen 2025 unter anderem 8 Prozent mehr Geld, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. 

Das Tarifergebnis soll zeit- und wirkungsgleich auf Beamtinnen und Beamte, Richterinnen und Richter, Soldatinnen und Soldaten sowie auf Versorgungsempfängerinnen und -empfänger übertragen werden. ver.di führt die Tarifverhandlungen auch für GdP, GEW, IG BAU sowie mit dbb beamtenbund und tarifunion.

Die 3. Runde der Tarifverhandlungen ist für den 14./15. März 2025 in Potsdam angesetzt.

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