Die erste Warnstreikwelle in der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie hat begonnen. Nachdem die Arbeitgeber in der 2. Verhandlungsrunde ein unzureichendes Angebot vorgelegt hatten, legten Beschäftigte in mehreren Bezirken bereits in der Nacht zum 1. März die Arbeit nieder. Sie fordern spürbare Lohnerhöhungen und den Erhalt der Altersteilzeit.
Die IG Metall hatte das Angebot der Arbeitgeber zuvor scharf kritisiert. Geplant ist lediglich eine Lohnerhöhung von 1,3 Prozent zum Jahresende und weitere 1,7 Prozent ein Jahr später – zu wenig angesichts steigender Lebenshaltungskosten. Zudem soll die Altersteilzeit komplett entfallen, obwohl sie für viele Beschäftigte eine dringend benötigte Möglichkeit ist, den Übergang in die Rente zu erleichtern.
Mit ihren Warnstreiks setzen die Beschäftigten nun ein deutliches Zeichen. Vor dem Verhandlungslokal versammelten sich bereits über 300 Demonstrierende, um ihren Unmut kundzutun. Sie fordern eine Lohnerhöhung von 6,5 Prozent, mindestens jedoch 200 Euro, um insbesondere die unteren Entgeltgruppen besser abzusichern. Zudem soll die Altersteilzeit nicht nur erhalten, sondern auch ausgeweitet werden, damit mehr Beschäftigte von diesem Modell profitieren können.
Auch aus anderen Branchen gab es Solidaritätsbekundungen. Vertreterinnen und Vertreter von Unternehmen wie Audi und Airbus unterstützten die Protestierenden und betonten die Bedeutung des gemeinsamen Kampfes für faire Arbeitsbedingungen.
Die nächste Tarifverhandlung ist für den 12. März angesetzt. Bis dahin wird die IG Metall den Druck weiter erhöhen. Die Beschäftigten sind entschlossen, für ihre Forderungen einzustehen und sich nicht mit einem unzureichenden Angebot abspeisen zu lassen.