Nach intensiven Verhandlungen und dem Druck tausender Beschäftigter ist die Tarifrunde in der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie erfolgreich abgeschlossen worden. IG Metall und Arbeitgeber einigten sich am 11. April auf ein umfassendes Tarifergebnis, das spürbare Verbesserungen für rund 100.000 Beschäftigte bringt.
Die Vereinbarung sieht Entgelterhöhungen in 2 Stufen vor: Nach einer einmaligen Zahlung von 275 Euro im Juli 2025 steigen die Monatsentgelte im August 2025 um 2 Prozent, mindestens jedoch um 60 Euro. Im Oktober 2026 folgen weitere 2,9 Prozent, mindestens 80 Euro. Auch Auszubildende profitieren von Einmalzahlungen und dauerhaften Erhöhungen. Besonders Beschäftigte in unteren Entgeltgruppen erhalten überproportionale Lohnzuwächse – insgesamt rund 5,1 Prozent mehr Geld für etwa die Hälfte der IG Metall-Mitglieder.
Ein weiterer zentraler Punkt: Die tarifliche Altersteilzeit wird verlängert und verbessert. Die monatliche Aufzahlung durch den Arbeitgeber steigt auf bis zu 800 Euro im Jahr 2026. Damit können mehr ältere Beschäftigte früher in den Ruhestand gehen.
“In einer Zeit wirtschaftlicher und politischer Unsicherheiten ist es uns gelungen, ein Gesamtpaket zu schnüren, das auf mehreren Ebenen zu Entlastungen führt”, erklärte IG Metall-Verhandlungsführerin Miriam Bürger. Die Laufzeit des Tarifvertrags beträgt 27 Monate. Bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten können Betriebe unter bestimmten Bedingungen von den Zahlungen abweichen – jedoch nur mit Beschäftigungssicherung.
Der erfolgreiche Abschluss zeigt: Der Druck der 22.000 Warnstreikenden hat Wirkung gezeigt.