DGB-Tarifmeldungen vom 8. bis zum 14. Juli

Datum

Mehr Geld im Glaserhandwerk Baden-Württemberg

Die IG Metall Baden-Württemberg und der Fachverband Glas-Fenster-Fassade haben sich auf ein Tarifergebnis für die rund 7.500 Beschäftigten im baden-württembergischen Glaserhandwerk geeinigt. Demnach steigen ihre Entgelte ab Dezember 2023 um 6 Prozent und im nächsten Jahr ab dem 1. Dezember um weitere 3 Prozent.

Für die Auszubildenden gibt es ebenfalls mehr. Ihre Vergütungen erhöhen sich ab Dezember monatlich um 60 Euro und ab Dezember 2024 um weitere 30 Euro im Monat.

Zudem erhalten die Beschäftigten eine steuerfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von insgesamt 1.000 Euro. Die Auszahlung kann in Teilbeträgen erfolgen. Auszubildende und Dualstudierende bekommen 500 Euro. Teilzeitbeschäftigte bekommen diese anteilig.

Der Tarifvertrag kann erstmals zum 31. August 2025 gekündigt werden.

Zur Meldung der IG Metall

Mehr Geld für Bäcker-Azubis

Die Gewerkschaft NGG und der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks haben sich auf einen neuen bundesweiten Tarifvertrag über Ausbildungsvergütungen für Auszubildende des Bäckerhandwerks geeinigt. Die Azubis bekommen je nach Ausbildungsjahr ab August 180 bis 200 Euro mehr pro Monat. Hinzu kommen pro Monat 50 Euro Inflationsausgleichsprämie, die steuer- und abgabenfrei gezahlt wird.

Im ersten Ausbildungsjahr gibt es dann insgesamt 910 Euro, im zweiten Ausbildungsjahr 995 Euro und im dritten Ausbildungsjahr insgesamt 1.135 Euro pro Monat an Ausbildungsvergütung.

Mit Ende der ersten Stufe des Tarifvertrages, zum 31. Dezember 2024, fällt die gesetzliche Inflationsausgleichsprämie weg. An ihre Stelle treten mit Beginn der zweiten Stufe des Tarifvertrages weitere 70 Euro brutto mehr Ausbildungsvergütung. Die tarifliche Ausbildungsvergütung erhöht sich damit ab dem 1. Januar 2025 im 1. Ausbildungsjahr von 860 € brutto auf 930 Euro brutto, im 2. Ausbildungsjahr von 945 € brutto auf 1015 Euro und im 3. Ausbildungsjahr von 1085 € brutto auf 1155 Euro.

Die Tarifparteien einigten sich außerdem darauf, dass die Auszubildenden ein 29-Euro-Ticket für den öffentlichen Nahverkehr bekommen. In den Bundesländern, in denen ein solches Ticket derzeit nicht angeboten wird, soll ein Fahrtkostenzuschuss von 29 Euro für Fahrten mit dem Nahverkehr oder dem Auto gezahlt werden.

Der Tarifvertrag läuft bis zum 28. Februar 2025.

Zur Pressemitteilung der NGG

EVG macht den Weg für das Schlichtungsverfahren bei der Deutschen Bahn frei

Der Bundesvorstand der EVG hat dem Schlichtungsverfahren bei der Deutschen Bahn AG zugestimmt. Mit der Schlichtungsvereinbarung kann am kommenden Montag, 17. Juli 2023, die Schlichtung beginnen. Die EVG hat die Juristin und frühere Politikerin Prof. Dr. Heide Pfarr als Schlichterin benannt; für die Deutsche Bahn schlichtet der frühere Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière. „Ziel ist, dass wir bis Ende des Monats eine Schlichtungsempfehlung haben“, sagte EVG-Vorstand Frank Hauenstein. Für die Zeit der Schlichtung ist Vertraulichkeit vereinbart.

Währenddessen laufen bei der EVG die Vorbereitungen für eine Urabstimmung weiter. Der Bundesvorstand wird nach der Schlichtung die Empfehlung bewerten. Über diese Bewertung entscheiden die betroffenen Beschäftigten in der Urabstimmung. „Es bleibt für uns dabei, dass am Ende die Mitglieder das letzte Wort haben“, so Hauenstein.

Zugleich hat der EVG-Bundesvorstand die Tarifabschlüsse in 20 Unternehmen der Schienenpersonennahverkehr-Branche angenommen.

Zur Meldung der EVG

Nach 123 Tagen Streik: IG Metall und Vestas einigen sich auf Tarifverträge

Nach 123 Tagen Streik haben sich die IG Metall Küste und die Vestas Deutschland GmbH auf ein Paket von Tarifverträgen geeinigt. Nach Unterzeichnung des Verhandlungsergebnisses am Freitag, 7. Juli 2023, wurden in den vergangenen Tagen zunächst Tarifkommission, Streikende und Mitglieder informiert. Ab heute, 11. Juli 2023, stimmen die Mitglieder in einer Urabstimmung über ein Ende des Streiks ab.

Für die Beschäftigten im Service und für die Auszubildenden wird zum 1. Januar 2024 ein Entgeltsystem eingeführt. Für alle Beschäftigten erhöhen sich die Entgelte zum 1. Januar 2024 um 5,4 Prozent. Zum 1. Januar 2025 sollen dann die Entgeltsteigerungen der Tarifrunde 2024 der Metall- und Elektroindustrie übernommen werden. Außerdem gibt es eine Inflationsausgleichsprämie von insgesamt 2.750 Euro, die in zwei Schritten am 1. Juli 2023 und 1. Januar 2024 ausgezahlt wird. Neu ist auch eine Regelung zur Altersteilzeit, vergleichbar mit der in den Tarifverträgen der Metall- und Elektroindustrie.

Zur Meldung der IG Metall-Küste

Dachdecker-Handwerk: Inflationsausgleichsprämie jetzt für alle

Die von der IG BAU ausgehandelte Inflationsausgleichsprämie im Dachdeckerhandwerk wurde vom Bundesarbeitsministerium für allgemeinverbindlich erklärt. Damit gilt der IG BAU-Abschluss für alle Dachdecker*innen in allen Betrieben – ohne Ausnahme. Deshalb müssen auch bisher nicht tarifgebundene Betriebe ihren Dachdecke*innen eine Inflationsausgleichsprämie zahlen.

Alle Dachdecker*innen bekommen demnach 950 Euro als steuer- und sozialabgabenfreie Inflationsausgleichsprämie. Sie wird in zwei Raten von jeweils 475 Euro mit den Lohnabrechnungen Mai 2023 und Februar 2024 ausgezahlt.

Auszubildende erhalten 35 Prozent der Prämie, insgesamt 332,50 Euro (zweimal 166,25 Euro), und Teilzeitbeschäftigte erhalten die Prämie anteilig nach ihrer individuellen Arbeitszeit.

Anspruch haben alle gewerblichen Arbeitnehmer*innen, Angestellte und Auszubildende, die am 6. März 2023 in einem Dachdeckerbetrieb beschäftigt waren.

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Streiks beim Online-Händler Amazon

Im Tarifkonflikt mit dem Online-Händler Amazon hatte die Gewerkschaft ver.di die Beschäftigten in dieser Woche zu Streiks aufgerufen. Die Arbeitsniederlegungen gingen von Dienstag, 11. Juli 2023, bis Donnerstag, 13. Juli 2023. Anlass für den Ausstand war der von Amazon veranstaltete Schnäppchentag „Prime Day“. Zum Streik aufgerufen waren die Beschäftigten in allen zehn Verteilzentren: Bad Hersfeld (zwei Standorte), Leipzig, Werne, Graben, Rheinberg, Koblenz, Dortmund, Achim, Winsen. Beschäftigte einzelner Standorte hatten bereits am 09. Juli 2023 mit Arbeitsniederlegungen begonnen.

ver.di fordert vom Unternehmen die Anerkennung der Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels sowie den Abschluss eines Tarifvertrages ‚Gute und gesunde Arbeit‘.

Zur ver.di-Pressemitteilung

Tarifeinigung TÜV Bund: Hohe Zustimmung zum Tarifergebnis

70 Prozent der befragten ver.di-Mitglieder bei der Tarifgemeinschaft TÜV Bund stimmten für die Annahme des Ergebnisses, das in den Tarifverhandlungen am 3. Juli 2023 erzielt wurde. Die Gewerkschaft ver.di erzielte damals für die rund 7.000 Tarifbeschäftigten im Inland folgendes Ergebnis:

Zum 1. Juli 2023 steigen die Tabellenwerte um 5,1 Prozent. Zusätzlich wird zum 1. Juli 2023 eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.500 Euro gezahlt, wobei Teilzeitkräfte mindestens 500 Euro erhalten. Ab dem 1. Juli 2024 erhalten die Beschäftigten eine weitere Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.500 Euro (mindestens 500 Euro für Teilzeitkräfte). Ab dem 1. September 2024 steigen die Tabellenwerte um weitere 4,3 Prozent.

Die Laufzeit des Tarifvertrags endet am 30. Juni 2025.

Die ver.di-Tarifkommission hat dem Tarifergebnis zugestimmt; damit tritt der Tarifvertrag in Kraft.

Zur ver.di-Pressemitteilung

Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk Bayern: Tarifabschluss erzielt

IG BAU und Arbeitgeber haben sich auf einen Tarifvertrag für die Beschäftigten im Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk in Bayern geeinigt. Die Löhne steigen zum 1. August 2023 um 8 Prozent. Zum 1. August 2024 steigen die Löhne dann um weitere 4,5 Prozent. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 30. Juni 2025.

Zur Meldung der IG BAU

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