DGB-Tarifmeldungen vom 7. bis 12. Mai

Datum

EVG ruft zum dritten bundesweiten Warnstreik auf

Die EVG ruft ihre Mitglieder zu einem weiteren bundesweiten Arbeitskampf auf. Damit will die Gewerkschaft den Druck auf die Arbeitgeberseite im laufenden Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn und 50 weiteren Bahnbetrieben erhöhen. Von Sonntagabend 22.00 Uhr bis Dienstagnacht um 24.00 Uhr soll im Fern-, Regional- und Güterverkehr auf der Schiene nichts mehr gehen

In den laufenden Verhandlungen fordert die EVG für die Beschäftigten mindestens 650 Euro mehr im Monat oder zwölf Prozent bei den oberen Einkommen, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Deutsche Bahn will sich hingegen am Abschluss des öffentlichen Dienstes orientieren, der Ende April erzielt wurde.

Zur Meldung der EVG

Streik bei Windenergieanlagenhersteller Vestas wird fortgesetzt

Seit einem Jahr versucht die IG Metall für die Beschäftigten beim Windanlagenbauer Vestas einen Tarifvertrag mit den Arbeitgebern auszuhandeln. Doch nach zwei Monaten am Verhandlungstisch hat die IG Metall die Gespräche abgebrochen und den Anfang März ausgesetzten Streik wieder aufgenommen. Nach 73 Streiktagen wurden im März die Verhandlungen mit Vestas gestartet, blieben aber erfolglos.

Wiederholt seien vom dänischen Windanlagenhersteller Angebote und Zusagen wieder zurückgenommen worden. „Vertrauensvolle Tarifverhandlungen sehen anders aus. Angebote von einem Tag auf den anderen wieder vom Tisch zu nehmen, entspricht nicht unseren Erwartungen an einen verlässlichen Verhandlungspartner“, sagte Martin Bitter, Geschäftsführer der IG Metall Rendsburg.

Zur Meldung der IG Metall-Küste

Tarifverhandlungen TÜV Bund: ver.di ruft zu bundesweiten Streiks auf

Die Gewerkschaft ver.di ruft die Beschäftigten beim TÜV Nord, TÜV Hessen und der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit mbH (GRS) für Freitag, 12. Mai und Montag, 15. Mai 2023 sowie zum Teil auch am Wochenende (13. und 14. Mai) zu ganztägigen Streiks auf. Betroffen sind auch die Standorte in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Rostock, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Hessen, im Saarland und in Berlin-Brandenburg.

Hintergrund ist, dass auch in der dritten Verhandlungsrunde keine Annäherung zwischen ver.di und den Arbeitgebern erzielt werden konnte. Das bisherige Angebot sieht bei einer Laufzeit von drei Jahren mehrere Nullmonate und kleinere Einmalzahlungen vor.

ver.di fordert im Kern 12 Prozent mehr Lohn ab dem 1. April 2023 bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Der nächste Verhandlungstermin ist der 16. Mai 2023.

Zur ver.di Pressemitteilung

Mehr Geld für die Beschäftigten im Berliner Hotel- und Gastgewerbe

Die Gewerkschaft NGG und der Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA haben sich auf einen Tarifvertrag für die Beschäftigten im Hotel- und Gastgewerbe in Berlin geeinigt.

Ab dem 1. Juli 2023 gibt es für die Arbeinehmer*innen 175 Euro mehr pro Monat. Das entspricht bei Fachkräften eine Steigerung um sieben Prozent. Zum 01. Juli 2024 gibt es nochmals 175 Euro monatlich mehr.

Ab 2024 gilt auch ein neuer Manteltarifvertrag, mit dem die Jahressondervergütung (Urlaubs/Weihnachtsgeld) schrittweise auf 100 Prozent erhöht wird.

Zur Meldung der NGG Ost

Tarifabschluss in der ostdeutschen Brotindustrie erzielt

In der ersten Verhandlung hat sich am 09. Mai 2023 die Gewerkschaft NGG mit dem Verband Deutscher Großbäckereien auf einen Tarifabschluss geeinigt. Die Beschäftigten erhalten zum 1. Juni 2023 sieben Prozent mehr Lohn sowie zum 1. November 2023 weitere 1,5 Prozent mehr. Zusätzlich gibt es eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1100 Euro.

Die Gewerkschaft und der Arbeitgeberverband verständigten sich außerdem darauf, Verhandlungen über tarifvertragliche Leistungen wie Zuschläge und Urlaubstage aufzunehmen.

Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 13 Monaten.

Zur Meldung der NGG Ost

Erdölunternehmen MB Well Services: Tarifergebnis erzielt

In der zweiten Verhandlung einigten sich IGBCE und Arbeitgeber auf einen Tarifabschluss. Für die rund 340 Beschäftigten steigen die Löhne und Gehälter zum 1. Juni 2023 um vier Prozent und zum 1. Juni 2024 um weitere zwei Prozent. Zusätzlich gibt es eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3000 Euro, die in sechs Teilzahlungen ausgezahlt wird.

Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 31. Mai 2025.

Die MB Well Services ist ein Zusammenschluss der Erdöl-Erdgas Workover und der Koller Workover & Drilling mit Hauptsitz in Salzwedel.

Zum Tarifinfo der IGBCE

Mehr geld für die Beschäftigten in der Heizungsbranche Hamburg

Die IG Metall Küste und der Industrieverband Heizungs-, Sanitär- und Klimatechnik Hamburg haben sich in der zweiten Verhandlungsrunde auf ein Tarifergebnis für die Beschäftigten in der Heizungsbranche Hamburg geeinigt.

Ab 1. Juni 2023 steigen die Löhne und Gehälter um 6,4 Prozent und ab 1. April 2024 um weitere 4,8 Prozent. Die Ausbildungsvergütungen steigen – je nach Ausbildungsjahr – ab August 2023 zwischen 58 und 72 Euro und ab August 2024 zwischen 46 und 57 Euro. Zudem können sich die Auszubildenden in 2023 und 2024 auf mehr Urlaubs- und mehr Weihnachtsgeld freuen.

Zusätzlich gibt es eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1800 Euro, die in vier Tranchen ausgezahlt.

Der Tarifvertrag läuft bis zum 31. März 2025.

Zur Meldung der IG Metall

 

Tarifabschluss in der Steine- und Erden-Industrie Hessen erzielt

Die IG BAU und die Arbeitgeber haben sich auf einen Tarifvertrag für die Beschäftigen in der Steine- und Erden-Industrie geeinigt. Ab dem 1. Juni 2023 werden alle Entgeltgruppen tabellenwirksam um 200 Euro erhöht. Ab dem 1. Juni 2023 steigen die Ausbildungsvergütungen um 100 Euro in allen Ausbildungsjahren. Die Laufzeit beträgt 13 Monate bis zum 30. Juni 2024.

Zur Meldung der IG BAU

Eisenbahn-Tarifvertrag (ETV): Tarifergebnis erzielt

In der dritten Verhandlungsrunde, am 5. Mai 2023, haben sich die Gewerkschaft ver.di und der Arbeitgeberverband Deutsche Eisenbahnen e.V. (AGVDE) auf einen Tarifvertrag für die rund 5000 Beschäftigten des Eisenbahn-Tarifvertrags (ETV) geeingt. Die Kolleginnen und Kollegen erhalten eine steuerfreie Einmalzahlung in Höhe von 1500 Euro im Juni. Darüber hinaus steigen die Einkommen um 300 Euro monatlich ab Oktober 2023. Die Laufzeit beträgt 18 Monate bis September 2024.

Der Einigung waren zwei Warnstreiks vorausgegangen, an denen sich jeweils mehr als 2000 Beschäftigte beteiligt hatten. Die weiteren Details werden in den kommenden Tagen vereinbart und dann von der Bundestarifkommission beraten. Das Ergebnis steht unter einer Widerrufsfrist bis zum 26. Mai 2023.

Zur ver.di-Pressemeldung

Tarifrunde Textile Dienste 2023: Erste Verhandlung endet ergebnislos

Die erste Tarifverhandlung zwischen IG Metall und Arbeitgebern in den Textilen Diensten endete ohne Ergebnis. Das Angbeot der Arbeitgeber blieb hinter den Erwartungen der Gewerkschaft zurück und wurde zurückgewiesen.

Die IG Metall fordert für die Beschäftigten in den Textilen Diensten acht Prozent mehr Geld, aber mindestens 300 Euro, um die unteren Einkommen besonders zu entlasten. Die Einkommen in Ostdeutschland sollen an das Niveau im Westen angeglichen sowie die Altersteilzeit fortgeführt und verbessert werden. Der Tarifvertrag Kurzarbeit soll dauerhaft fortgeführt werden.

Am 30. Mai ist der zweite Verhandlungstermin angesetzt und am 31. Mai 2023 laufen die Tarifverträge aus. In der Nacht zum 1. Juni endet die Friedenspflicht – ab dann sind Warnstreiks möglich.

Zur Meldung der IG Metall

Mehr Geld für Bierbrauer in Baden-Württemberg

Die rund 1500 Brauerei-Beschäftigten in Baden-Württemberg bekommen mehr Geld. Darauf haben sich die Gewerkschaft NGG und die Brauereien in der zweiten Tarifverhandlung am 8. Mai 2023 geeinigt. Die Beschäftigten bekommen 240 Euro mehr Entgelt und insgesamt 1700 Euro Inflationsausgleichsprämie.

Im Mai 2023 wird der erste Teil der Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1000 Euro netto ausbezahlt. Teilzeitbeschäftige erhalten die Prämie anteilig. Im September 2023 gibt es die zweite Netto-Prämie in Höhe von 700 Euro. Zum 1. Juni 2023 steigen die Entgelte tabellenwirksam und somit dauerhaft um 240 Euro.

Die Auszubildenden erhalten im Mai 2023 bereits die volle Inflationsausgleichsprämie In Höhe von 850 Euro netto. Die Ausbildungsvergütungen steigen zum 1. Juni 2023 um 150 Euro in allen Ausbildungsjahren.

Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 31. März 2024.

Zur Meldung der NGG Südwest

zurück

Unser Tarifticker zum Nachlesen oder im Abo per Mail

Aktuelle Tarifverhandlungen der DGB-Mitgliedsgewerkschaften

Mit der Anmeldung wird dem Erhalt des ausgewählten Newsletters zugestimmt. Diese Einwilligung kann jederzeit widerrufen werden. Nähere Informationen zur Datenverarbeitung können in unserer Datenschutzerklärung nachgelesen werden.