Luftsicherheitskräfte: Tarifverhandlungen ergebnislos vertagt
Die Verhandlungen über höhere Löhne für die rund 25.000 Beschäftigten im Luftsicherheitsbereich sind ergebnislos vertagt worden. Die Gewerkschaft ver.di hatte mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) am 6. und 7. Februar 2024 in Berlin in der 4. Runde verhandelt. ver.di fordert 2,80 Euro mehr Lohn pro Stunde, höhere Funktionszulagen und Mehrarbeitszuschläge ab der ersten Überstunde bei einer Laufzeit von 12 Monaten.
Die Arbeitgeber haben bisher nur eine Erhöhung der Stundenlöhne von 1 Euro im Jahr 2024 und 0,75 Euro für 2025, insgesamt 1,75 Euro, bei einer Laufzeit von 24 Monaten angeboten. Aus gewerkschaftlicher Sicht völlig unzureichend.
Die Verhandlungen werden am 21./22. Februar in der 5. Runde fortgesetzt.
Holz und Kunststoff: Tarifabschluss auch in Westfalen-Lippe und Hamburg erzielt
In der Tarifrunde für die Holz und Kunststoff verarbeitende Industrie hat die IG Metall nun auch im Tarifgebiet Westfalen-Lippe ein Ergebnis erzielt: Ab Oktober steigen die Löhne und Gehälter um 5 Prozent, nächstes Jahr ab Juni um weitere 3 Prozent. Die Ausbildungsvergütungen erhöhen sich gleichermaßen jeweils im August 2024 und 2025. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 23 Monaten und kann erstmals zum 31. Oktober 2025 gekündigt werden. Ab dann sind wieder weitere Entgelterhöhungen möglich.
Eine ähnliches Verhandlungsergebnis erreichte die IG Metall in Hamburg für die Beschäftigten des Klavierbauers Steinway: 5 Prozent mehr Geld ab September 2024, 3 Prozent mehr Geld ab Juli 2025. Laufzeit: bis zum 31. Dezember 2025. Zuvor hatte die IG Metall vergleichbare Tarifergebnisse in Niedersachsen/Bremen, Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt erzielt.
In den übrigen fünf Tarifgebieten (Berlin-Brandenburg, Hamburg, Hessen, Sachsen und Thüringen) laufen noch Verhandlungen. Am 8. Februar hat die IG Metall in Hessen und Sachsen weiter verhandelt. Die Ergbnisse sind unserer Redaktion bisher noch nicht bekannt.
Die nächste Verhandlung in Thüringen ist für den 20. Februar geplant. In Berlin-Brandenburg, wo andere Laufzeiten gelten, gehen die Verhandlungenist am 5. März weiter.
Ledererzeugende Industrie: Tarifverhandlung gescheitert
Die Tarifkommission der IGBCE hat die Verhandlungen für die 2.300 Beschäftigten in der Ledererzeugenden Industrie am 6. Februar für gescheitert erklärt. Gewerkschaft und Arbeitgeber haben sich nicht auf einen Kompromiss einigen können. Jetzt gibt es einen letzten Versuch vor dem Arbeitskampf: am 23. Februar findet in Wuppertal die Schlichtung statt.
Die IG BCE fordert eine Inflationsausgleichsprämie nur für IGBCE-Mitglieder zum Stichtag 31. Januar 2024. Außerdem müssen die Tarifsätze identisch mit den realen Stundenlöhnen und Gehältern sein.
Tarifrunde Milchindustrie 2024: Forderungen aufgestellt
Die Gewerkschaft NGG hat ihre Forderungen in der aktuellen Tarifrunde für die rund 1.500 Beschäftigten der Milchbetriebe in Baden-Württemberg aufgestellt. Die NGG fordert eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 9 Prozent in einem Anschlusstarifvertrag mit einer Laufzeit von 12 Monaten. Die Auszubildenden sollen eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen von 200 Euro in allen Ausbildungsjahren erhalten.
Der Lohn- und Gehaltstarifvertrag wird fristgerecht zum 31. März 2024 gekündigt.
Backwarenhersteller Baker & Baker: 24-Stunden-Streik
Die Gewerkschaft NGG hatte am 6. Februar zu einem 24-Stunden-Streik beim Backwarenhersteller Baker & Baker in Delmenhorst aufgerufen, nachdem die 3. Verhandlung über Lohnerhöhungen ohne Ergebnis abgebrochen worden war. Der Arbeitgeber bietet eine Lohnerhöhung von knapp über 4 Prozent bei einer Laufzeit von 24 Monaten an. Die NGG fordert durchschnittlich 5,7 Prozent bei einer Laufzeit von 15 Monaten. Am 26. Februar gehen die Verhandlungen in die nächste Runde.
Tarifrunde Lufthansa: Warnstreiks vor der nächsten Verhandlungsrunde
Die Gewerkschaft ver.di hatte die Lufthansa-Bodenbeschäftigten zu einem ganztägigen Warnstreik am Mittwoch, dem 7. Februar 2024 ab 4.00 Uhr an den Lufthansa-Standorten Frankfurt/Main, München, Hamburg, Berlin und Düsseldorf aufgerufen.
Hintergrund waren die konzernweit laufenden Tarifverhandlungen für die rund 25.000 Beschäftigten am Boden u.a. bei der Deutschen Lufthansa, Lufthansa Technik, Lufthansa Cargo, Lufthansa Technik Logistik Services, Lufthansa Engineering and Operational Services und weiteren Konzerngesellschaften. In den bisherigen Verhandlungen wurde ein völlig unzureichendes Angebot vorgelegt.
Mit den ganztägigen Warnstreiks wollte ver.di den Druck auf die Arbeitgeber für die kommende Verhandlungsrunde erhöhen, damit diese ein deutlich verbessertes Angebot vorlegen.
Die Gewerkschaft fordert 12,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro monatlich, bei einer Laufzeit von 12 Monaten sowie eine konzerneinheitliche Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro. Darüber hinaus soll die Schichtarbeit aufgewertet werden.
Die nächste Verhandlungsrunde findet am 12. Februar 2024 in Frankfurt am Main statt.