DGB-Tarifmeldungen vom 2. bis 8. September

Datum

ver.di: Tarifrunde im Groß- und Außenhandel geht seit 5. September weiter

Verhandelt wird getrennt in den einzelnen Bundesländern. Da die Arbeitgeber bisher nur Angebote gemacht haben, die für die Beschäftigten Reallohnverluste bedeuten, streikt ver.di bundesweit, um die Forderungen durchzusetzen.

Am 25. und 26. August rief ver.di die Beschäftigen im Handel im Norden zu Warnstreiks auf. In Rostock gab es während der Arbeitsniederlegung eine Kundgebung mit Beschäftigten aus zahlreichen Orten im Norden. In Neumünster demonstrierten Beschäftigte gegen die festgefahrenen Verhandlungen in Schleswig-Holstein.

Im September gehen die Tarifverhandlungen in folgenden Bundesländern weiter:

Berlin und Brandenburg

ver.di fordert 13 Prozent höhere Löhne und Gehälter, mindestens aber 400 Euro, überproportionale Auszubildendenvergütungen und eine Laufzeit der Tarifverträge von 12 Monaten. Zuletzt wurde am 15. Juni ergebnislos verhandelt, ver.di weitet seitdem die Streiks aus. Ende Mai kam es in Berlin zum Warnstreik in 4 Pharma-Unternehmen. Der pharmazeutische Großhandel hat seinen Umsatz 2022 um 5,3 Prozent steigern können. Die Beschäftigten will er aber trotz der hohen derzeitigen Inflation mit vier Prozent abspeisen.

Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 7. September angesetzt.

Hessen

ver.di in Hessen fordert eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 13 Prozent, mindestens 400 Euro, die Erhöhung der Auszubildendenvergütungen um 250 Euro, die Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge sowie eine Laufzeit der Tarifverträge von 12 Monaten. Die Arbeitgeber hatten am 18. Juli ihr Angebot nachgebessert, allerdings bezeichnete der ver.di-Verhandlungsführer Marcel Schäuble die Lohnerhöhung von 5,1 Prozent bei einer durchschnittlichen Inflation von über 6 Prozent als „völlig inakzeptabel ist.

Die nächste Verhandlungsrunde im Groß- und Außenhandel ist für den 8. September angesetzt, im genossenschaftlichen Groß- und Außenhandel soll am 15. September weiterverhandelt werden.

Mecklenburg-Vorpommern

ver.di fordert eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 13 Prozent, mindestens 400 Euro, die Erhöhung der Auszubildendenvergütungen um 250 Euro, die Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge sowie eine Laufzeit der Tarifverträge von 12 Monaten.

Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 6. September angesetzt.

Rheinland-Pfalz

ver.di fordert eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 425 Euro ab 1. Juni 2023, eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 250 Euro pro Ausbildungsjahr, eine Laufzeit der Tarifverträge von 12 Monate sowie die gemeinsame Beantragung ihrer Allgemeinverbindlichkeit.

Weiterverhandelt wird am 7. und 27. September 2023.

Sachsen

Im Groß- und Außenhandel fordert die ver.di-Tarifkommission für Sachsen eine Voraberhöhung der Gehaltsgruppen G I bis III sowie der Lohngruppen 1 bis 5 um einen Sachsenzuschlag in Höhe von 27 Cent je Arbeitsstunden. Anschließend sollen die Löhne und Gehälter von ver.di-Mitgliedern um 13 Prozent erhöht werden. Bei einer Laufzeit von 12 Monaten sollen ver.di-Mitglieder in der Branche 150 Euro zusätzlich für jeden Nullmonat bekommen.

Die Tarifverhandlungen werden am 5. September 2023 fortgeführt.

Sachsen-Anhalt

In der ersten Verhandlungsrunde am 19. Mai 2023 haben die Arbeitgeber folgendes Angebot vorgelegt: Laufzeit: 24 Monate, 4 Prozent Lohnsteigerung ab Dezember 2023, weitere 2,1 Prozent ab Dezember 2024; 700 Euro Inflationsausgleichsprämie in 2023 bei Abschluss im Folgemonat (Auszubildende 50 Prozent; Teilzeit-Beschäftigte anteilig) und 700 Euro Inflationsausgleichsprämie in 2024 (Zeitpunkt offen). Bereits gezahlte Inflationsausgleichsprämien können verrechnet werden.

Weiterverhandelt wird am 5. September 2023.

ver.di-Infos zu zu den Tarifrunden im Groß- und Außenhandel 2023

Alle ver.di Infos zur Tarifrunde 2023: "Der Handel verhandelt"

Tarifrunde Holz und Kunststoff: IG Metall beschließt Kündigung der Tarifverträge

Die Tarifbewegung der Holz und Kunststoff verarbeitenden Industrie geht voran: Alle Tarifkommissionen die haben Kündigung der Tarifverträge zu Ende November beschlossen. Aktuell diskutieren die Mitglieder in den Betrieben über die Forderungen. Bis zum 8. Oktober sollen diese dann in den jeweiligen Tarifkommissionen in den Bezirken beschlossen werden. Im Anschluss werden die endgültigen Forderungen an die Arbeitgeber übermittelt, wobei sich durchaus kleine regionale Unterschiede ergeben können.

Die Diskussionen in den Betrieben zeigen, dass für viele Beschäftigte eine dauerhafte Entgelterhöhung im Vordergrund steht. Das bestätigt auch eine Umfrage der IG Metall in den Betrieben: 63 Prozent der Befragten sprechen sich für eine Forderung von über 8 Prozent aus. Dafür sind über 71 Prozent der Kolleg*innen bereit, nach Ende der Friedenspflicht für ihre Forderungen auf die Straße zu gehen.

Der Zeitplan

  • 4. September: Kündigung der Tarifverträge
  • 8. Oktober: Forderungsbeschluss
  • Dezember: Erste Tarifverhandlungen
  • 12. Januar: Ende der Friedenspflilcht. Warnstreiks.

Zur Meldung der IG Metall

IG BAU: Naturstein- und Naturwerksteinindustrie Rheinland-Pfalz-Saar: Die Schlichtung droht

Bereits vergangene Woche ist die zweite Tarifverhandlung in der Naturstein- und Naturwerksteinindustrie Rheinland-Pfalz-Saar ergebnislos unterbrochen worden. Der Grund ist das bisher kaum verbesserte Angebot der Arbeitgeberseite. Sowohl bei den Lohnforderungen wie auch beim Inflationsausgleich bleiben die Arbeitgeber deutlich unter den Forderungen der IG BAU.

Im Schlichtungsverfahren gilt die Friedenspflicht.

Zur Meldung der IG BAU mit den Tarifforderungen

Warnstreik beim Tierfuttermittelhersteller Cremer

Die Beschäftigten des Tierfuttermittelherstellers Deutsche Tiernahrung Cremer haben vergangene Woche gestreikt, um ihre Forderungen in der laufenden Tarifverhandlung zu unterstreichen. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Düsseldorf bot in in der letzten Verhandlungsrunde lediglich 190 Euro brutto. Das fange nicht einmal die Inflation auf und komme einem Reallohnverlust gleich, erklärte Annika Freiknecht, Gewerkschaftssekretärin der NGG-Region Düsseldorf-Wuppertal. 

Die NGG fordert 360 Euro mehr Lohn und 200 Euro mehr für Auszubildende. Am 14. September wird wieder verhandelt.

Zur Meldung der NGG

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