DGB-Tarifmeldungen vom 18. bis 24. November 2023

Datum

Nach zwei ergebnislosen Verhandlungsrunden für die Beschäftigen im öffentlichen Dienst gehen immer mehr Beschäftigte auf die Straßen. In Berlin folgten am Mittwoch, den 22. November, rund 10.000 Menschen dem Warnstreikaufruf der Gewerkschaften ver.di, GEW, GdP und IG BAU und legten den öffentlichen Dienst der Hauptstadt nahezu lahm. Bestreikt wurden Senatsverwaltungen und Bezirksämter, Kitas, Schulen und Hochschulen, die Polizeidienststellen, die Feuerwehr und die forstwirtschaftlichen Betriebe des Landes Berlin.

Aber auch in anderen Bundesländern haben sich die Beschäftigten an Aktionen in Streiks beteiligt. Die Streikwelle schwappte von Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, über Schleswig-Holstein und Hamburg gen Osten, von Sachsen und Sachsen-Anhalt bis nach Berlin.

In Sachsen beteiligten sich unter anderem 1.500 Lehrkräfte, Schulassistentinnen und -assistenten sowie Pädagogische Fachkräfte an den Arbeitsniederlegungen. In Nordrhein-Westfalen waren in den vergangenen Tagen Beschäftigte aus dem Regierungsbezirk Münster, Arnsberg, Köln, Düsseldorf und Detmold aufgerufen. Rund 200 Beschäftigte im Wirkungsbereich des TV-L sowie alle studentischen Beschäftigten versammelten sich am Dienstag in Gelsenkirchen zur Kundgebung auf dem Heinrich-König-Platz. An den Warnstreiks an den Hochschulen am Montag hatten sich landesweit rund 2.000 Personen beteiligt.

200 Beschäftigte der Forstwirtschaft der IG BAU Regionen Niedersachsen, Weser-Ems und aus Nord haben sich am zentralen IG BAU Warnstreiktag, am 21. November 2023, in Hannover beteiligt.

Für die Tarifrunde im öffentlichen Dienst der Länder sind insgesamt drei Verhandlungsrunden geplant. Der Verhandlungsauftakt fand am 26. Oktober in Berlin statt, die 2. Runde am 2. und 3. November in Potsdam und die 3. und voraussichtlich letzte Runde ist vom 7. bis 9. Dezember 2023 geplant.

Hintergrund:

Bei der Länder-Tarifrunde geht es um rund 2,5 Millionen Beschäftigte bei den Bundesländern. Ver.di hat die Verhandlungsführerschaft für die DGB-Gewerkschaften.

Weitere Informationen:

https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/

https://www.gew.de/mehr

www.gdp.de/gdp/gdp.nsf/id/de_tarifrunde-laender-2023

https://igbau.de/Forst-und-Agrarwirtschaft.html#

Black Friday-Woche: ver.di ruft zu Streiks bei Amazon auf

Anlässlich der Black Friday und der abwehrenden Haltung von Amazon in Tarifverhandlungen mit ver.di einzusteigen, hat die Gewerkschaft die Beschäftigten für diesen Freitag, den 24. November, zum ganztägigen Streik aufgerufen.

Die Gewerkschaft ver.di fordert Amazon auf, die Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels anzuerkennen und einen Tarifvertrag für Gute und Gesunde Arbeit zu verhandeln.

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Kinobeschäftigte: ver.di fordert 14 Euro Einstiegslohn

Die Gewerkschaft ver.di  fordert in den Tarifverhandlungen für die insgesamt rund 4.000 Kinobeschäftigten in den drei Kinokonzernen Cinemaxx, CineStar und UCI einen Einstiegslohn von 14 Euro pro Stunde. Dieser soll ab dem 1. Januar 2024 gelten mit einer Tarifvertragslaufzeit von 12 Monaten.

Die Tarifverhandlungen mit den drei Kinokonzernen finden in parallel statt. Erste Sondierungsgespräche und Verhandlungen finden ab Ende November statt, die Friedenspflicht der laufenden Tarifabschlüsse endet mit dem 1. Januar 2024. Danach sind Streiks möglich.

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Tarifverhandlungen im Handel: ver.di ruft die Beschäftigten zu Streiks auf

Die Gewerkschaft ver.di hat für heute, den 24. November 2023, bundesweit wieder 10.000 Beschäftigte des Einzel- und Versandhandels sowie des Groß- und Außenhandels zu Arbeitskampfmaßnahmen aufgerufen. Damit soll der Druck auf die stockenden Tarifverhandlungen im Handel erhöht werden. Die zweitägigen Verhandlungen im bayrischen Groß- und Außenhandel waren am Mittwochabend trotz intensiver, langdauernder Sondierungen und verschiedener Lösungsvorschläge der ver.di-Tarifkommission von der Arbeitgeberseite abgebrochen worden.

ver.di fordert in der Tarifrunde 2023 im Einzelhandel 2,50 Euro mehr Gehalt und Lohn pro Stunde. Die Ausbildungsvergütungen sollen je nach Tarifgebiet zwischen 200 Euro bis 250 Euro angehoben werden. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen. Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft ein Mindestentgelt von 13,50 Euro pro Stunde.

Im Groß- und Außenhandel fordert ver.di eine Entgelterhöhung von 13 Prozent für alle Beschäftigten. Die Ausbildungsvergütungen soll je nach Tarifgebiet zwischen 175 Euro und 250 Euro steigen bei einer Laufzeit von ebenfalls 12 Monaten.

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Mehr Geld für Kälteanlagenbauer in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt

Die IG Metall und die Landesinnung Kälte-Klimatechnik Niedersachsen/Sachsen-Anhalt haben sich auf einen Tarifvertrag für die Beschäftigten im Kälteanlagenbauer-Handwerk in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt geeinigt.

Die Entgelte werden zum 1. Januar 2024 um 6 Prozent erhöht und zum 1. Januar 2025 um weitere 3,5 Prozent. Die Entgelttabelle in Sachsen-Anhalt erhöht sich ab dem 1. Januar 2024 auf 100 Prozent des niedersächsischen Wertes und damit überproportional um 8 Prozent in der ersten Stufe. Die Ost-West-Angleichung der Arbeitsbedingungen in allen tariflichen Regelungen im Kälteanlagenbauer-Handwerk ist damit abgeschlossen.

Die Laufzeit der Entgelte ist bis zum 31. Dezember 2025.

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Tarifabschluss Milchindustrie Ost: 8,3 Prozent mehr Geld

Die NGG hat einen Tarifabschluss für die rund 7.000 Beschäftigten der Milchindustrie Ost erzielt. Nach einer Streikwelle in fast allen Molkereien und Käsereien haben die Gewerkschaft und ihre Mitglieder eine Lohnerhöhung von 8,3 Prozent durchgesetzt. Die Erhöhung erfolgt in zwei Stufen. Zusätzlich gibt es eine Inflationsprämie von 1.900 Euro. Für Fachkräfte steigt das Monatsentgelt um 280 Euro. Auszubildende erhalten 200 Euro mehr, sowie einen zusätzlichen freien Tag zur Abschlussprüfung. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 12 Monaten.

Zur Meldung der NGG Ost

Tarifrunde Holz und Kunststoff 2023/2024 gestartet

Die Tarifverhandlungen in der Holz und Kunststoff verarbeitenden Industrie sind gestartet. Die erste Verhandlungsrunde am 21. November 2023 endete ergebnislos. Die IG Metall fordert eine Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 8,5 Prozent für eine Laufzeit von 12 Monaten. Außerdem eine soziale Komponente, zum Beispiel in Form einer Inflationsausgleichsprämie.

So geht es weiter:

  • Am 6. Dezember werden die Verhandlungen fortgesetzt.
  • Am 7. Dezember starten die Tarifverhandlungen im Tarifgebiet Bayern, die übrigen Tarifgebiete steigen noch vor Weihnachten in die Verhandlungen ein.

In der Holz- und Kunststoff verarbeitenden Industrie (HVI) arbeiten bundesweit 220.000 Beschäftigte. Am 13. Januar endet die Friedenspflicht. Ab dann sind Warnstreiks möglich.

Zur Meldung der IG Metall

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