DGB-Tarifmeldungen vom 12. bis zum 19. Februar 2024

Datum

Tarifrunde DAK-Gesundheit: Warnstreiks am Dienstag

Die Gewerkschaft ver.di ruft die Beschäftigten der Krankenkasse DAK-Gesundheit in mehreren Bundesländern zu einem ganztägigen Warnstreik am Dienstag, dem 20. Februar auf. Aufgerufen sind die Beschäftigten in Berlin, Brandenburg, Hamburg, Niedersachsen/Bremen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen.

Hintergrund sind die Tarifverhandlungen mit der DAK-Gesundheit, in denen die Arbeitgeber bislang lediglich ein unzureichendes Angebot vorgelegt haben.

ver.di fordert in der bundesweiten Gehaltsrunde 12,5 Prozent, mindestens aber 555 Euro mehr pro Monat – bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Für die Auszubildenden soll es 250 Euro mehr im Monat geben.

Bei der DAK arbeiten bundesweit rund 12.000 Beschäftigte. Die Tarifverhandlungen werden am 20. Februar 2024 in Hannover fortgesetzt.

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Tarifrunde Lufthansa Boden: ver.di ruft zu Warnstreiks auf

Die Gewerkschaft ver.di hat die Lufthansa-Bodenbeschäftigten zu einem weiteren Warnstreik an den Flughäfen Frankfurt/Main, München, Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln-Bonn und Stuttgart aufgerufen. Der Warnstreik für die passagiernahen Bereiche beginnt am Dienstag, dem 20. Februar 2024 ab 4:00 Uhr und endet am Mittwoch, dem 21. Februar 2024 um 7:10 Uhr. Für die nicht passagiernahen Bereiche, wie Fracht oder Technik, gelten abweichende Zeiten.

Hintergrund sind die konzernweiten Vergütungstarifverhandlungen für die rund 25.000 Beschäftigten am Boden u.a. bei der Deutschen Lufthansa, Lufthansa Technik, Lufthansa Cargo, Lufthansa Technik Logistik Services, Lufthansa Engineering and Operational Services und weiteren Konzerngesellschaften. Auch in der 3. Verhandlungsrunde am 12. Februar 2024 kam es zu keiner Einigung.

Die Gewerkschaft fordert 12,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro monatlich, bei einer Laufzeit von 12 Monaten und eine zusätzliche Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro.

Die nächste Verhandlungsrunde findet am 21. Februar 2024 in Frankfurt am Main statt.

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Branchentarifvertrag für Bodenverkehrsdienste an deutschen Verkehrsflughäfen erreicht

Nach jahrelangen Verhandlungen ist es der Gewerkschaft ver.di gelungen einen einheitlichen bundesweit geltenden Tarifvertrag für alle Bodenverkehrsdienstleister an deutschen Verkehrsflughäfen abzuschließen.

Dieser Branchentarifvertrag tritt zum 1. Juli 2024 in Kraft und verbessert mit einem Einstiegslohn von 16,51 Euro pro Stunde die Löhne im Niedriglohnsektor deutlich. Mit besseren Zeitzuschlägen, Urlaub bis zu 36 Tagen für Schichtarbeitende und einer 37,5 Stundenwoche soll der neue Tarifvertrag dazu beitragen, die Arbeit an den Flughäfen wieder attraktiver zu machen.

ver.di hatte seit 2014 daran gearbeitet, diesen bundesweiten Tarifvertrag durchzusetzen. Bevor der Tarifvertrag in Kraft tritt, sind jetzt für über 40 eigenständige Tarifverträge Überleitungen zur Absicherung von Besitzständen zu vereinbaren. Diese Verhandlungen beginnen in den nächsten Tagen.

Die zahlreichen Haustarifverträge für etwa 130 Betriebe sollen so abgelöst werden. Der neue Branchentarifvertrag gilt an den deutschen Verkehrsflughäfen mit mindestens 2 Millionen Passagieren oder einer Abfertigung von mehr als 50.000 Tonnen Fracht und für rund 30.000 Beschäftigte.

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Bezugs- und Absatzgenossenschaften: Tarifabschluss erzielt

Nach langen und intensiven Verhandlungen haben sich der Arbeitgeberverband AGE und die Tarifkommission der IG BAU auf einen Tarifabschluss geeinigt. Die Einkommen steigen ab März 2024 um 4 Prozent. Ab Oktober 2024 erhöhen sich die Einkommen um weitere 2,5 Prozent. Die Grundvergütung für Auszubildende und Praktikant*innen steigt um 100 Euro.

Zusätzlich gibt es eine steuerfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 800 Euro mit der Abrechnung März 2024. Teilzeitbeschäftigte erhalten diese anteilig.

Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 10 Monaten und beginnt am 1. März 2024 und endet am 31. Dezember 2024.

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Weitere Abschlüsse in der Holz und Kunststoff erzielt − Warnstreiks in Sachsen

In der Tarifrunde für die Holz und Kunststoff verarbeitende Industrie hat die IG Metall nun in 8 von 11 Tarifgebieten ein Ergebnis erzielt. Ab Herbst 2024 steigen die Löhne und Gehälter um 5 Prozent, nächstes Jahr im Sommer um weitere 3 Prozent. Dazu kommen Inflationsausgleichsprämien (IAP) von bis zu 2.300 Euro netto im Jahr 2024.

Die Ausbildungsvergütungen erhöhen sich gleichermaßen jeweils zum Ausbildungsbeginn – je nach Tarifgebiet im August oder September.

Die Tarifverträge haben eine Laufzeit von 23 Monaten und können erstmals zum 31. Oktober 2025 gekündigt werden.

In Sachsen wollten die Arbeitgeber hingegen in der 2. Verhandlungsrunde am vergangenen Donnerstag, 15. Februar 2024, deutliche Abstriche von den bisherigen Tarifgebieten durchsetzen. Dabei liegen die Entgelte in Sachsen bereits jetzt schon 14 Prozent unter den Löhnen und Gehältern in Sachsen-Anhalt. Die Verhandlungskommission der IG Metall hat die Verhandlung ohne neuen Termin abgebrochen. Die Beschäftigten haben darauf mit Warnstreiks in Sachsen den Druck auf die Arbeitgeber erhöht.

Zur Meldung der IG Metall

Mehr Geld für alle Azubis im Bäckerhandwerk

Bereits vergangenen Sommer hatte sich die NGG mit den Arbeitgebern auf einen neuen Tarifvertrag für Azubis im Bäckerhandwerk geeinigt. Dieser wurde jetzt für "allgemeinverbindlich" erklärt. Damit gilt er für alle rund 10.000 Azubis im Bäckerhandwerk: überall in Deutschland, unabhängig davon, ob ein Betrieb Mitglied der Innung ist oder nicht!

Der neue Tarifvertrag sieht unter anderem Erhöhungen der Ausbildungsvergütungen um 180 Euro im 1. Ausbildungsjahr auf 860 Euro (plus 26,5 Prozent), um 190 Euro im 2. Ausbildungsjahr auf 945 Euro (plus 25 Prozent) und um 200 Euro im 3. Jahr der Ausbildung auf 1.085 Euro (plus 22 Prozent) monatlich vor. Ab dem 1. Januar 2025 steigen die Vergütungen erneut auf dann 930, 1.015 und 1.155 Euro pro Monat.

Zusätzlich gibt es eine monatliche Inflationsausgleichsprämie von 50 Euro (1. August 2023 bis 31. Dezember 2024), außerdem einen Fahrtkostenzuschuss für den ÖPNV von 29 Euro, rückwirkend zum 29. September 2023.

Zur Meldung der NGG

96-Stunden Streik bei Lidl-Tochter MEG (Mitteldeutsche Erfrischungsgetränke)

Ganze 96 Stunden haben die Beschäftigten bei der Lidl-Tochter MEG in Leißling gestreikt. Der Grund dafür ist, dass die Beschäftigten in Sachsen-Anhalt  immer noch viel weniger Geld als ihre Kolleg*innen in den Schwesterbetrieben im Saarland, in Baden-Württemberg und Niedersachsen bekommen. Dafür arbeiten sie aber im Jahr ganze 104 Stunden mehr, bekommen weniger Zuschläge, haben weniger freie Tage und bekommen weniger Weihnachts- und Urlaubsgeld.

Anstatt dass die Arbeitgeber ein ordentliches Angebot Tarifangebot vorlegen, entziehen sich die Arbeitgeber ihrer Verantwortung.

Zur Meldung der NGG

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