DGB-Tarifmeldungen vom 1. bis zum 7. Juli

Datum

Tarifverhandlungen bei der Deutschen Bahn: Schlichter*innen bestimmt

Die Gewerkschaft EVG und die Deutsche Bahn haben sich am 4. Juli 2023 erfolgreich auf eine Schlichtungsvereinbarung geeinigt. Jetzt muss der EVG-Bundesvorstand am 11. Juli 2023 dazu sein Votum abgeben. Stimmt der Vorstand der Vereinbarung zu, startet die Schlichtung am 17. Juli 2023. Spätestens am 31. Juli 2023 soll dann das Schlichtungsergebnis vorliegen. Ab August geht das Ergebnis dann in die Urabstimmung.

Für die EVG wurde die Juristin und Politikerin Prof. Dr. Heide Pfarr als Schlichterin ausgewählt, für die Deutsche Bahn der Politiker Dr. Thomas de Maizere. Für die Dauer der Schlichtung wurde Vertraulichkeit vereinbart. Weiterhin wird es Während der Schlichtung keine Streiks geben, damit die Schlichterin und der Schlichter ihre Arbeit unbeeinflusst und unabhängig erledigen können.

Zur Meldung der EVG

Dritte Tarifverhandlungsrunde für die Zigarrenindustrie gestartet

Nach zwei ergebnislosen Verhandlungsrunden sowie mehreren bundesweiten 24-Stunden-Streiks startete am 6. Juli 2023 die dritte Verhandlungsrunde über einen neuen Tarifvertrag für die Zigarrenindustrie. Gefordert sind 450 Euro mehr pro Monat für alle Beschäftigten, bisher haben die Arbeitgeber lediglich 170 Euro mehr angeboten. Sollte es zu keiner Einigung kommen, sind weitere Streiks möglich.

Zur Meldung der NGG

Mitteldeutsche Braunkohlegesellschaft (MIBRAG) Rund 9 Prozent mehr Geld

Die IGBCE hat sich mit der Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft (MIBRAG) trotz schwieriger, wirtschaftlicher Lage auf einen guten Tarifabschluss geeinigt. In den Ecklohngruppen VG 05 bis VG 07 steigen die Einkommen demnach um durchschnittlich 9 Prozent.

Der Abschluss beinhaltet eine monatliche, steuerfreie Zahlung von jeweils 150 Euro für Juni bis November 2023, im August 2023 zusätzlich 100 Euro. Ab dem 1. Dezember 2023 erhöhen sich die Vergütungen um 150 Euro. Außerdem werden ab dem 1. Dezember 2023 die erhöhten Vergütungen um weitere 3,2 Prozent angehoben.

Zum Tarifinfo der IGBCE

Mehr Geld für die Beschäftigten im Glaserhandwerk

Die IG Metall Mitte und der Landesinnungsverband des Glaserhandwerks haben ein Tarifergebnis für die Beschäftigten im Glashandwerk in Rheinland-Pfalz erzielt.

Die Entgelte steigen ab dem 1. Juli 2023 um 4 Prozent. Zusätzlich erhalten die Beschäftigten eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.000 Euro. Die steuerfreie Prämie kann in Teilbeträgen bis spätestens 31. Dezember 2024 ausgezahlt werden.

Die Ausbildungsvergütungen erhöhen sich ab August 2023 im ersten Ausbildungsjahr um 70 Euro, im zweiten Jahr um 95 Euro und im dritten Ausbildungsjahr um 145 Euro. Die Auszubildenden erhalten damit im ersten Jahr 770 Euro, im zweiten Ausbildungsjahr 845 Euro und im dritten Jahr 945 Euro monatlich.

Die Laufzeit des Tarifvertrages endet zum 30. Juni 2024.

Zur Meldung der IG Metall

Beton- und Betonfertigteilindustrie Sachsen-Thüringen und Nord: Tarifergebnis erzielt

Die IG BAU hat einen Tarifvertrag für die Beschäftigten in der Beton- und Betonfertigteilindustrie abgeschlossen. Für die Beschäftigten im Tarifgebiet Sachsen-Thüringen steigen die Löhne im Ecklohn in drei Schritten um insgesamt 1,91 Euro pro Stunde und die Gehälter um 285 Euro.

Das Tarifergebnis im Einzelnen: Ab dem 1. Juli 2023 steigen die Löhne und Gehälter um 3,3 Prozent, zum 1. Januar 2024 um weitere 4,7 Prozent und zum 1. Januar 2025 um weitere 3,3 Prozent.

Die Ausbildungsvergütungen steigen über alle Ausbildungsjahre zum 1. September 2023 um 90 Euro und zum 1. September 2024 um 80 Euro.

Die Laufzeit des Tarifvertrags beträgt 22 Monate bis zum 30. April 2025.

Ab 1. Januar 2024 gilt die 39-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Das heißt: Die Arbeitszeit verkürzt sich pro Woche um eine Stunde und dabei bleibt das monatliche Einkommen unverändert.

Für die Arbeitnehmer*innen im Tarifgebiet Nord steigen die Löhne und Gehälter in zwei Stufen um insgesamt 9,5 Prozent. Zum 1. Juli 2023 gibt es 6 Prozent mehr Geld und zum 1. Juli 2024 weitere 3,5 Prozent.

Ausbildungsvergütungen werden überproportional angehoben. Ab dem 1. Juli 2023 erhöhen sie sich um 100 Euro und ab dem 1. Juli 2024 um weitere 50 Euro mehr pro Ausbildungsjahr.

Zum Tarifergbnis Nord

Zum Tarifergebnis Sachsen-Thüringen

Tarifrunde Textile Dienste 2023: Einigung erzielt

Die Warnstreiks der Beschäftigten in den Textilen Diensten haben gewirkt. Die IG Metall hat sich mit den Arbeitgebern auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Die Arbeitnehmer*innen erhalten deutlich mehr und die lange überfällige Angleichung der Entgelte im Osten an den Westen kommt.

Zum 1. Juli 2023 erhalten die Beschäftigten 1.000 Euro Inflationsausgleichsprämie und im Januar 2024 weitere 300 Euro Inflationsausgleich. Zum 1. März 2024 steigen die Einkommen dann um 150 Euo pro Monat und zum 1. März 2025 um weitere 150 Euro monatlich. Die Laufzeit beträgt 24 Monate.

Zusätzlich werden nach über 30 Jahren nach der Wiedervereinigung die Einkommen in Ostdeutschland schrittweise auf das Niveau im Westen angeglichen. Ab Mai 2025 erhalten Beschäftigte überall die gleichen Entgelte und Sonderzahlungen.

Zudem wird die tarifliche Altersteilzeit verlängert und verbessert: Die Aufzahlung auf das Altersteilzeitenentgelt steigt im Juli 2023 von 565 auf 615 Euro und ein Jahr später auf 665 Euro im Monat. Auch der Tarifvertrag Kurzarbeit wird unbefristet fortgeführt.

Zur Meldung der IG Metall

Mehr Geld für die Beschäftigten der Condor Flugdienst GmbH

Die Gewerkschaft ver.di hat einen Tarifvertrag für die Beschäftigten bei der Condor Flugdienst GmbH abgeschlossen. Für die rund 3.000 Kabinenbeschäftigten und die rund 500 Bodenbeschäftigten steigen die Gehälter um mindestens 20 Prozent. Einige Beschäftigtengruppen erhalten sogar bis zu 34 Prozent mehr Geld.

Im Einzelnen verbirgt sich hinter dem Tarifergebnis neben einer tabellenwirksamen Gehaltserhöhung von mindestens 17 Prozent in mehreren Schritten eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3000 Euro sowie ein Sockelbetrag in Höhe von 415 Euro für die untersten Gehaltsgruppen.

Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 30. September 2026.

Zur ver.di-Pressemitteilung

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