Mit Blick auf die aktuellen Arbeitsmarktzahlen sagte Anja Piel, DGB-Vorstandsmitglied, am Donnerstag in Berlin:
„Rund 190.000 Jugendliche suchen aktuell nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit noch einen Ausbildungsplatz, ohne eine echte Alternative zu haben. Hinzu kommt eine unbekannte Zahl von Schulabgängerinnen und Schulabgängern, die nicht bei den Agenturen registriert sind, im schlimmsten Fall bereits aufgegeben haben oder auf eigene Faust nach einem Ausbildungsplatz suchen. Und das unter erschwerten Bedingungen: Wegen der Pandemie gibt es keine Präsenzveranstaltungen zur Berufsorientierung in den Schulen und kaum persönliche Beratung. Durch Unterrichtsausfälle sind große Lücken beim Lernstoff entstanden. Außerdem sinkt die Zahl der gemeldeten Ausbildungsplätze jedes Jahr. Für viele wird die Suche nach einem Ausbildungsplatz deshalb auch in diesem Jahr erfolglos bleiben. Die hohe Zahl unversorgter junger Menschen, die zu den im letzten Jahr leer ausgegangenen jungen Menschen hinzukommen, kann uns nicht kalt lassen.
Die große Koalition darf nicht tatenlos zusehen, wie in diesem zweiten Corona-Jahr eine ganze Generation von Schulabgängerinnen und -abgängern als Krisenverlierer auf der Strecke bleiben. Der DGB fordert die Verantwortlichen auf, alles daran zu setzen, dass junge Menschen bis zum Beginn des Ausbildungsjahres noch vermittelt oder zumindest außerbetrieblich ausgebildet werden. Das Thema Ausbildung muss oberste Priorität haben.“