Arbeitsmarktzahlen: Weiterbildung kommt zu kurz

Datum

Ordnungsnummer PM 052

Zu den Arbeitsmarktzahlen sagt Anja Piel, DGB-Vorstandsmitglied am Dienstag in Berlin:

„Erfreulich ist, dass die Zahl der Beschäftigten in Kurzarbeit zurückgegangen ist. Für viele ist die Krise aber noch nicht vorbei: Auch weiterhin müssen mit dem Instrument Kurzarbeit Arbeitsplätze gesichert werden. Einmal mehr bei einer möglichen vierten Welle im Herbst. Die Kurzarbeit-Anzeigen im August machen deutlich: Kurzarbeit geht zwar zurück, verlagert sich aber von den sogenannten Corona-Branchen in das verarbeitende Gewerbe und das Baugewerbe. Bei rund 1,6 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Kurzarbeit ist unverständlich, dass Regelungen zu Höhe und Dauer des Kurzarbeitergelds nicht verlängert werden. Das Ende der verlängerten Bezugsdauer und der Aufstockung auf 87 Prozent hat gravierende Folgen insbesondere für Menschen mit niedrigem Einkommen, die bei 67 Prozent ihres ohnehin geringen Lohnes in die Bedürftigkeit abstürzen.

Außerdem hat nur jeder zehnte Betrieb die Kurzarbeit für Weiterbildung genutzt. Bei kleineren, von der Krise betroffenen Betrieben ist das im Einzelfall sicher verständlich, angesichts des enormen Qualifizierungsbedarfs in der Transformation muss aber insgesamt mehr passieren. Die nächste Regierung muss endlich bessere Rahmenbedingungen und wirksamere Anreize für Weiterbildung schaffen.“

zurück