Elke Hannack, stellvertretende DGB-Vorsitzende:
"Wir brauchen massive Investitionen in den flächendeckenden Kita-Ausbau – und hier ist auch der Bund gefragt. Ende des Jahres läuft das letzte Förderprogramm des Bundes für Kitas aus. In ihrem Koalitionsertrag hatte die Ampel versprochen, daran ab 2025 nahtlos anzuschließen. Doch ein neues Bundesgesetz, mit dem in die Kita-Qualität und Fachkräftegewinnung investiert werden sollte, lässt weiter auf sich warten. Dabei ist der Handlungsbedarf enorm, Bund und Länder müssen endlich massiv gegensteuern: Noch immer fehlen deutschlandweit circa 430.000 Kita-Plätze. Bis 2030 werden rund 230.000 neue Erzieher*innen gesucht.
Vor einem neuen Sparkurs in der frühkindlichen Bildung kann ich daher nur warnen. Unser Land braucht Fachkräfte und kann dabei nicht auf die jungen Eltern verzichten, die eben allzu oft deshalb nicht mehr arbeiten können, weil es nicht genügend Kita-Plätze gibt.
Auch hier darf die Schuldenbremse nicht zur Investitionsbremse für wichtige Zukunftsaufgaben werden. Auch dem Bundesfinanzminister sollte es endlich klar werden: Ein wenig Umschichten hier, etwas Sparen dort – das reicht in der aktuellen Situation nicht mehr. Die Bundesregierung und auch CDU und CSU müssen mit einer Reform der Schuldenbremse dafür sorgen, dass die frühkindliche Bildung nicht dem aktuellen Sparkurs zum Opfer fällt. Ausgaben in diesem Bereich zahlen sich später in vielfacher Hinsicht wieder aus. Es wäre absolut kurzsichtig, hier den Rotstift anzusetzen."