Gewerkschaften kämpfen für Vielfalt und Diversity
Wir als DGB stehen für Vielfalt und setzen uns für alle Beschäftigten ein – unabhängig von Alter, Herkunft, Geschlecht oder Religion. Vielfalt ist die Grundlage, wenn man in einem Land leben will, in dem Freiheit und Demokratie gleichberechtigt sind.
Kurz erklärt: das Thema Vielfalt
- Gewerkschaften schaffen gute Arbeitsbedingungen für alle – unabhängig von Alter, Herkunft, Geschlecht oder Religion!
- Wir als DGB setzen uns deshalb für Vielfalt und Diversity ein – für alle und überall.
Warum ist Vielfalt für uns Gewerkschaften wichtig?
Vielfalt, das bedeutet: Menschenrechte wahren, Teilhabe ermöglichen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken. Das gilt auch im Arbeitsleben.
Alter, Herkunft, geschlechtliche Identität, sexuelle Orientierung, Religion, Weltanschauung, körperliche oder geistige Fähigkeiten, soziale Herkunft oder nationale Herkunft – davon unabhängig ist: Die Mitbestimmung und der Tarifvertrag gelten für alle.
Unsere gewerkschaftlichen Tarifverträge sind unteilbar, sie gelten für alle mit gleichem Recht. Bei der Mitbestimmung darf jede*r einen Betriebsrat wählen – egal welche Herkunft, egal auch, welchen Pass der Mensch hat. Wir geben Beschäftigten in Betrieben durch die Mitbestimmung gleichberechtigt eine Stimme. Das ist eine der großen Integrationsleistungen von uns Gewerkschaften.
Vielfalt ist nicht nur eine Frage von Geschlecht, sexueller Orientierung und Religion oder Herkunft, sondern es ist auch das Aushalten von unterschiedlichen Interessen und von unterschiedlichen Meinungen. Die Frage ist, wie wir sie miteinander ausverhandeln und ob es eine gemeinsame Zielrichtung gibt.
Wir als DGB setzen uns ein für eine inklusive Gesellschaft, in der sich alle Menschen willkommen und geschätzt fühlen. Das bedeutet auch: wir stellen uns gegen Diskriminierung. Nur so kann es gute Arbeitsbedingungen für alle geben.
Was heißt für uns Vielfalt?
- Haltung: Vielfalt ist ein politischer Anspruch und eine Haltungsfrage, damit wir uns von Mensch zu Mensch sehen – und noch viel mehr.
- Freiheit: Vielfalt heißt Freiheit. Vielfalt heißt, dass jede*r so leben kann, wie er*sie es möchte.
- Chancen: Vielfalt heißt, dass wir Entwicklungschancen und Perspektiven und Pfade haben, die vielfältig sind und wo man sich selbst erfinden kann.
- Demokratie: Vielfalt ist die Grundlage, wenn man in einem Land leben will, in dem Freiheit und Demokratie gleichberechtigt sind.
- Zukunft: Nur mit Vielfalt stärken wir die Innovationsfähigkeit und den Fortschritt.
Vielfalt heißt Freiheit. Vielfalt heißt, dass jede*r so leben kann, wie er oder sie es möchte. Vielfalt ist die Grundlage dafür, wenn man in einem Land leben will, in dem Freiheit und Demokratie gleichberechtigt nebeneinanderstehen.
Unsere Forderungen für mehr Vielfalt
- Vielfalt muss überall in den Betrieben gefördert und Diskriminierung bekämpft werden – damit es eine bessere Arbeitswelt für alle gibt.
- Wir wünschen uns klare Aussagen auch aus dem Arbeitgeberlager: Wir wollen eine inklusive Gesellschaft - nicht nur weil wir Fachkräfte brauchen - sondern weil wir zu der freiheitlichen Grundordnung dieses Landes stehen.
- Wir fordern, dass die Kompetenzen zu Diversität gestärkt werden bei Personal- und Betriebsräten, damit diese mutig für mehr Vielfalt eintreten.
Diversity am Arbeitsplatz
Im Arbeitsleben wird Vielfalt – in diesem Kontext häufig Diversity genannt – immer wichtiger. Deshalb verfügen auch immer mehr Unternehmen über ein sogenanntes „Diversity Management“. Ziel vom Diversity Management ist es, diskriminierende Strukturen im Unternehmen abzubauen und Vielfalt zu fördern. Das hat viele Vorteile – für die Belegschaft und das Unternehmen. Denn es zeigt sich: Eine vielfältige Belegschaft führt zu mehr Motivation, ist gut für die Unternehmenskultur und fördert die Produktivität. Diverse Studien zeigen außerdem, dass heterogene Teams erfolgreicher sind und bessere Entscheidungen treffen. Kein Wunder also, dass Diversity Management zunehmend als ein Qualitätsmerkmal für gute Arbeit ernst genommen wird. Dabei ist Diversity-Management keine Mode-Erscheinung: Die Bedeutung von Diversity-Konzepten in Unternehmen und im öffentlichen Dienst nimmt zu. So fordern beispielweise Ausschreibungen im Rahmen des Europäischen Sozialfonds der EU immer häufiger Nachweise über die Diversity-Bemühungen von den Bewerber*innen für die Förderung.
Mach meinen Kumpel nicht an!
Gewerkschaften setzen sich an vielen Orten, in Betrieben und in Initiativen für Vielfalt und gegen Diskriminierung ein – zum Beispiel hier:
- Für gleiche Rechte für alle ist der Verein „Mach meinen Kumpel nicht an!“ tätig. Die Initiative steht für Gleichberechtigung und Chancengleichheit insbesondere in der Arbeitswelt. Sie bieten u. a. Workshops und Vorträge in den Betrieben rund um Vorurteile, Diskriminierung, Rassismus, Rechtspopulismus, Rechtsextremismus und Gleichberechtigung in der Arbeitswelt an.
- In den Betrieben arbeiten Kolleg*innen Hand in Hand – Vielfalt ist dort gelebte Realität. Zahlreiche Gewerkschafter*innen engagieren sich in den Betrieben im Betriebsrat oder Personalrat und richten beispielsweise Beschwerdestellen oder eine Migrant*innenvertretung ein. Mehr Beispiele gibt es beispielsweise bei der IG Metall, bei ver.di, bei der IG-BCE, der GdP, der IG-BAU, der EVG oder bei der GEW.