Busfahrer in Berufskleidung und Warnweste vor einem Bus

Rentenpaket II: Auf die
Rente ist Verlass

Auf die Rente muss Verlass sein. Das Rentenpaket II sorgt für Vertrauen in den Sozialstaat und für Verlässlichkeit in Zeiten mit großen Veränderungen.

Rentenpaket II: Auf die Rente ist Verlass

Damit die Rente auch bis einschließlich 2039 stabil bleibt, hat die Bundesregierung das Rentenpaket II geschnürt.

Auf die Rente muss Verlass sein. Das Rentenpaket II sorgt für Vertrauen in den Sozialstaat und für Verlässlichkeit in Zeiten mit großen Veränderungen. Die dauerhafte Stabilisierung des Rentenniveaus ist eines der wichtigen Sicherheitsversprechen aus dem Koalitionsvertrag, um allen Beschäftigten eine gute Alterssicherung zu garantieren. Darauf haben sich die Ampelparteien 2021 verpflichtet. Die Ampel muss sich auf die Erneuerung dieses großen Versprechens so zügig wie möglich einigen, das ist sie allen abhängig Beschäftigten schuldig:

Koalitionsvereinbarung zur Altersvorsorge

"Eine gute und verlässliche Rente nach vielen Jahren Arbeit ist für die Beschäftigten wichtig. Es geht darum, sich mit eigener Arbeit eine gute eigenständige Absicherung im Alter zu schaffen. Wir werden daher die gesetzliche Rente stärken und das Mindestrentenniveau von 48 Prozent … dauerhaft sichern. In dieser Legislaturperiode steigt der Beitragssatz nicht über 20 Prozent."

 


Koalitionsvertrag SPD/Die Grünen/FDP, 2021-2025, Seite 57

Steht das Rentenpaket II auf der Kippe?

Der Gesetzentwurf wurde vom Kabinett aus SPD/Grünen/FDP bereits beschlossen – auch von FDP-Finanzminister Christian Lindner. Doch nun stellt die FDP-Fraktion im Bundestag das Rentenpaket II wieder in Frage. 

Wir sagen: Die FDP und Arbeitgeber wollen die Kosten für unsere älter werdende Gesellschaft allein den Arbeitnehmer*innen zuschieben. Wir fordern von der FDP im Bundestag, dass sie endlich aufhört, gegen die Rente Stimmung zu machen. Sie muss ihre Blockade beenden und dem Rentenpaket II zustimmen.

Denn wer ein Leben lang gearbeitet hat, verdient eine Rente, mit der man auch in Würde leben kann. Es ist auch eine Frage von Vertrauen in Demokratie, jetzt mit einem stabilen Rentenniveau für eine verlässliche und höhere Rente für alle Generationen zu sorgen. Das zahlt sich auch für die Jüngeren aus. 

Was ist im Rentenpaket II geregelt?

Rentenniveau bei 48 Prozent sichern 

Wird das Gesetz verabschiedet, wird das bisherige Rentenniveau von 48 Prozent bis 2039 festgeschrieben. Ohne das Rentenpaket würde das Rentenniveau voraussichtlich auf nur noch 44,9 Prozent sinken. Die geplante Stabilisierung bei 48 Prozent wäre damit ein Gewinn für alle Beschäftigten und eine gute Nachricht vor allem für die Jüngeren. Denn ein stabiles Rentenniveau schafft Sicherheit für alle Generationen. Es bedeutet Entlastung, bessere Absicherung im Alter und weniger Aufwand für private Vorsorge. Im Gegenzug würde dafür der Rentenbeitragssatz aber 2028 leicht erhöht: von heute 18,6 Prozent auf 22,3 Prozent in 21 Jahren. 

Generationenkapital

Mit dem so genannten Generationenkapital meint die Regierung einen staatlichen Fonds, über den sie Aktien und Anleihen an der Börse kauft. Finanzieren soll ihn ein Darlehen des Bundes in Höhe von 12 Milliarden Euro. Das Ziel: Dieses Kapital soll das umlagefinanzierte Rentensystem auf der Einnahmeseite ergänzen und die Beitragszahler*innen entlasten. Wir sehen im Generationenkapital eine risikoreiche Wette auf die Zukunft. Es schafft Unsicherheit, wo Beschäftigte Sicherheit brauchen. Auf keinen Fall darf mit den Beiträgen der Beschäftigten am Aktienmarkt gezockt werden. Der DGB sagt ganz klar: Keine Rentenbeiträge ins Generationenkapital!

Unsere Forderungen für eine gerechte Rente

Nach ihrem Erwerbsleben brauchen Arbeitnehmer*innen eine auskömmliche Absicherung – heute wie auch die künftigen Generationen. Denn wer ein Leben lang gearbeitet hat, verdient eine Rente, mit der man in Würde leben kann.

Faktencheck Rente

Über die gesetzliche Rente kursieren zahlreiche irreführende Behauptungen. In unserem Faktencheck nehmen wir die häufigsten Aussagen unter die Lupe. Denn eins ist klar: Die gesetzliche Rente ist finanzierbar und gibt den Beschäftigten Sicherheit.

Jüngere gegen Ältere?

Wir hören: "Für Jüngere lohnt sich die Rente nicht, die haben eh nichts mehr davon, wenn sie in Rente gehen."

Wir sagen: Falsch! Eine gute Rente für alle Generationen ist bezahlbar und machbar. 

Wenn wir das Rentenniveau – also damit auch die Rentenhöhe und das Rentensystem – jetzt stabilisieren, profitieren auch die Jüngeren, die erst in Jahrzehnten in Rente gehen. Ein stabiles Rentenniveau bedeutet auch in Zukunft höhere Renten.  

Ein Beispiel: Eine Pflegekraft mit 3.800 Euro Lohn (brutto) erhält mit dem Rentenpaket II nach 45 Jahren Beitragszahlung pro Jahr rund 1.330 Euro mehr Rente. Der Beitragssatz würde für die Pflegekraft dafür bis 2040 um bloß ein Prozent steigen – das entspricht 20 Euro im Monat (250 Euro pro Jahr). Das zeigt: Einem moderat steigenden Beitrag steht ein deutlicher Rentenzuwachs für Beschäftigte gegenüber.

Ist die Rente stabil?

Wir hören: "Das Rentensystem ist instabil und funktioniert nicht mehr. Immer weniger Junge zahlen für immer mehr Rentner*innen. Die Rente lohnt sich nicht."

Wir sagen: Stimmt nicht – das Rentensystem funktioniert! Die Boomer, die bald in Rente gehen, sind ein einmaliger und klar berechenbarer Faktor. 

Rentenpolitik ist mehr als nur Köpfe nach Altersgruppen zu zählen. Entscheidend für eine gute Rente ist, wie viele Menschen einzahlen und wie gut sie verdienen. Wir wollen, dass möglichst viele Menschen gesund bis zur Rente arbeiten können – und zwar in sozial sicheren Jobs mit guten Einkommen. Die gesetzliche Rente muss stabilisiert werden – und natürlich solidarisch finanziert.

Wer trägt die Kosten der Rente?

Wir hören: "Die Jungen müssen die steigenden Kosten der Rente tragen. Das ist ungerecht."

Wir sagen: Falsch! Eine gute Rente ist eine Verteilungsfrage, kein Generationenkonflikt. 

Gerade für junge Menschen sind ein stabiles Rentenniveau und ein erreichbares Rentenalter wichtig, damit sie Sicherheit haben und für ihr Alter planen können. Wir müssen stattdessen darüber reden, wie gerecht wir die Kosten für die Alterssicherung verteilen. Der DGB findet: Die Lasten sollen nicht die Beschäftigten allein tragen. Die Konzerne und die Vermögenden sind auch in der Pflicht!

Müssen wir alle länger arbeiten?

Wir hören: "Wir werden alle älter, deswegen müssen wir alle länger arbeiten."

Wir sagen: Falsch! Das Rentenalter zu erhöhen ist ungerecht. Nicht alle Jobs kann man bis ins hohe Alter ohne Probleme machen. 

Und die Lebenserwartung steigt nicht für alle gleich. Wer Schicht schiebt im Krankenhaus oder am Band, bei Wind und Wetter auf dem Bau arbeitet, Müll entsorgt und unter hohem Zeitdruck Pakete ausliefert, hat dadurch oft eine viel kürzere Lebenserwartung. Länger arbeiten geht vielleicht für Wissenschaftler*innen, Manager*innen und Politiker*innen. Aber ein für alle höheres Rentenalter ist eine Rentenkürzung für die hart arbeitenden Menschen. DGB-Umfragen zeigen außerdem: Beschäftigte wollen lieber höhere Beiträge zahlen als noch später in Rente zu gehen …

Was ist mit steigenden Rentenbeiträgen?

Wir hören: "Die Rentenbeiträge werden immer stärker ansteigen! Das ist ungerecht."

Wir sagen: Stimmt nicht. Die Beiträge zur Rentenversicherung sind in Deutschland mit 18,6 Prozent im internationalen Vergleich nicht besonders hoch. 

Länder, die höhere Renten zahlen, haben höhere Beiträge oder schießen mehr aus Steuern dazu. Außerdem teilen sich Beschäftigte und Arbeitgeber die Beiträge zur Rente 50/50. Die Kosten für private Vorsorge tragen die Beschäftigten ganz allein. Das ist ungerecht.

Können Ältere länger arbeiten?

Wir hören: "Ältere, die länger arbeiten wollen, dürfen nicht."

Wir sagen: Falsch! Das ist ohne Probleme bereits jetzt möglich. Es gibt keinen Zwang, in Rente zu gehen. 

Das Problem liegt oft woanders: Zu viele Unternehmen stellen immer noch bevorzugt Jüngere ein und tun viel zu wenig dafür, Ältere im Berufsleben zu halten. Dafür braucht es mehr Wertschätzung für die Erfahrung und Expertise Älterer und sie müssen bei Modernisierungsprozessen besser mitgenommen werden. Alle Beschäftigten – unabhängig vom Alter – brauchen gute Arbeitsbedingungen, bei denen sie lange gesund im Job bleiben können. 

Müssen wir mehr privat vorsorgen?

Wir hören: "Die Rente reicht eh nicht. Die Menschen müssen privat vorsorgen fürs Alter"

Wir sagen: Stimmt so nicht. Der große Vorteil der gesetzlichen Rente: Die Kosten dafür werden nicht allein von den Beschäftigten getragen, sondern von Arbeitgebern und Arbeitnehmer*innen gemeinsam.

Private Vorsorge – wie die FDP sie will – verlagert die Lasten nur einseitig auf die Beschäftigten. Und viel zu viele können es sich ohnehin nicht leisten, fürs Alter zu sparen. Für sie ist die gesetzliche Rente die einzige Alterssicherung. Wir dürfen sie nicht im Regen stehen lassen. Das ist eine Frage der Solidarität

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