Im Juni haben sich die Justizminister*innen der Länder auf ihrer Frühjahreskonferenz über die volljuristische Ausbildung beraten. Studierende und Verbände fordern seit längerer Zeit Reformen für das Jurastudium. Grund dafür ist die hohe Abbrecherquote. Denn rund ein Viertel der Studierenden bricht ab und steht ohne Abschluss oder Folgestudium da.
Aufgrund dieser Forderungen hatte der “Ausschuss zur Koordinierung der Juristenausbildung der Justizministerkonferenz ”(JuMiKo) die Attraktivität der volljuristischen Ausbildung überprüft. Mittels Interviews wurden Lernende, Lehrende und bereits im Beruf stehende Personen zu ihren Erfahrungen im Studium befragt.
Die Ergebnisse sowie die Methode der Befragung werfen laut DGB Fragen auf. Auffällig sei, dass für die Interviews keine einheitliche Methode festgelegt wurde. Das sei ein äußerst ungewöhnlicher Vorgang für die Erstellung einer Studie, so Bertold Brücher, Referatsleiter Sozialrecht beim DGB-Bundesvorstand.
Fazit Brücher: "Es handelt sich bei dem Bericht also eher um die Zusammenfassung von nach Gusto des Ausschusses getroffenen Auswertungen anekdotischer Erzählungen."
Dennoch kam die JuKiMo zum Entschluss, sie sehe keinen Reformbedarf beim Jurastudium. Das widerspricht den Ergebnissen anderer Studien und zeigt den dringenden Bedarf an Reformen.
Im “Thema des Monats” geht das Netzwerk Sozialrecht ausführlich auf den Beschluss der JuMiKo ein:
“Justizminister:innen sehen keinen Reformbedarf bei der Juristenausbildung”
“Mehrere Studien zeigen: Juristenausbildung muss reformiert werden”