In der Tarifrunde Bund und Kommunen geht es um mehr Geld für die dort tätigen rund 2,5 Millionen Tarifbeschäftigten. In der sich anschließenden Besoldungsrunde des Bundes sind über 370.000 Beamt*innen, Richter*innen und Soldat*innen sowie die Versorgungsempfänger*innen betroffen. Die Bundestarifkommission öffentlicher Dienst von ver.di hat am 9. Oktober gemeinsam mit den Gewerkschaften GdP, GEW und IG BAU die Forderungen für die Verhandlungen beschlossen.
8 Prozent mehr, mindestens 350 Euro
Gefordert wird eine Erhöhung der Entgelte im Volumen von 8 Prozent, mindestens aber um 350 Euro mehr im Monat. Das Volumen soll auch zum besseren finanziellen Ausgleich von besonderen Belastungen genutzt werden können. Dies könnte zum Beispiel durch eine Erhöhung von Zulagen und Zuschlägen wie der Wechselschicht- und Schichtzulage, des Zeitzuschlags für Überstunden oder für Nacht- und Sonntagsarbeit erfolgen. Die Entgelte der Auszubildenden, Studierenden und Praktikant*innen sollen um 200 Euro monatlich erhöht werden. Als Laufzeit für diese Regelungen werden 12 Monate gefordert.
Entlastung muss kommen
Das Thema Arbeitszeit wird in weiteren Detailforderungen aufgegriffen. So werden zum Ausgleich für die hohe Verdichtung der Arbeit zusätzlich drei freie Tage sowie ein zusätzlicher freier Tag für Gewerkschaftsmitglieder angestrebt. Zudem soll ein Meine-Zeit-Konto eingerichtet werden, über das die Beschäftigten eigenständig verfügen können. Bestandteile, die auf das Konto gebucht werden könnten, sind insbesondere Entgelterhöhungen, die zusätzlichen freie Tage, Überstunden, Zeitzuschläge etc. Das Kontoguthaben würden die Beschäftigten für eine Entlastung nutzen. Angedacht ist die Einlösung des Guthabens für eine Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit, für zusätzliche freie Tage oder eine längere Freistellungsphase. Mit dieser Forderung greifen die Gewerkschaften die Wünsche der Beschäftigten im öffentlichen Dienst auf, die unter anderem in einer umfangreichen ver.di-Arbeitszeitbefragung und Forderungsdiskussion im Vorfeld des Forderungsbeschlusses erhoben wurden.
Wochenarbeitszeit der Bundesbeamt*innen
Explizit fordern die Gewerkschaften zudem die Angleichung der wöchentlichen Arbeitszeit der Bundesbeamt*innen auf das niedrigere Niveau im Tarifbereich. Bundesbeamt*innen arbeiten seit Jahren 41 Stunden in der Woche. Was einst als kurzzeitige Erhöhung gedacht war, ist zum belastenden Dauerzustand geworden. Der Dienstherr Bund müsse sich hier endlich bewegen.
So geht es weiter
Die Verhandlungen finden am 24. Januar 2025, 17. und 18. Februar 2025 sowie vom 14. bis 16. März 2025 statt. Auf Arbeitgeberseite führen die Tarifverhandlungen Bundesministerin des Innern Nancy Faeser für den Bund und für die Städte und Gemeinden sowie die kommunalen Betriebe Karin Welge, Präsidentin die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA).
Weitergehende Informationen:
Tarif- und Besoldungsrunde öffentlicher Dienst Bund und Kommunen 2025 (verdi.de)
Tarifrunde Bund und Kommunen 2025 (gdp.de)
Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes - TVöD | GEW - Die Bildungsgewerkschaft