Gewerkschaften fordern Angebot ein

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Dachzeile Tarifrunde Bund und Kommunen gestartet

Mit der ersten Verhandlungsrunde zwischen Gewerkschaften, Bund und Kommunen startete am 24. Januar in Potsdam die diesjährige Tarifauseinandersetzung für die Beschäftigten von Bund und Kommunen. Vertreter*innen der Arbeitgeberseite weisen die Forderungen von ver.di, GEW, GdP, IG BAU und dbb beamtenbund und Tarifunion als völlig überzogen zurück. Die Gewerkschaften machen klar, dass es in dieser Tarifrunde auch um die Handlungsfähigkeit des Staates geht. 

Mehr Geld, bessere Arbeitsbedingungen

Die Gewerkschaften fordern eine Erhöhung der Entgelte im Volumen von 8 Prozent, mindestens aber um 350 Euro mehr im Monat – bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten sind ein weiteres Ziel. Außerdem brauche es dringend bessere Arbeitsbedingungen wie etwa beschäftigtenfreundlichere Arbeitszeiten. Deshalb wolle man zum Ausgleich der Arbeitsverdichtung 3 freie Tage zusätzlich sowie ein Meine-Zeit-Konto, über das die Beschäftigten frei verfügen können, durchsetzen.

“Es geht um die Handlungsfähigkeit des öffentlichen Dienstes”

Angesichts der Reaktion der Arbeitgeber macht ver.di-Chef Frank Werneke klar: “Wir brauchen Verhandlungen jenseits von Ritualen der Vergangenheit. Wir wollen ein Angebot in der zweiten Verhandlungsrunde.” In den vergangenen Tarifrunden legte die Arbeitgeberseite zunehmend erst in der dritten und damit letzten Verhandlungsrunde ein ernstzunehmendes Angebot vor. 

Diese Tarifrunde ist auch deshalb so bedeutend, weil der öffentliche Dienst bereits jetzt unter einem enormen Personalmangel ächzt und der demografische Wandel die Situation weiter verschärfen wird. Über die Hälfte der Beschäftigten im öffentlichen Dienst beklagt einen hohen oder sehr hohen Personalmangel in ihrem Arbeitsbereich. 27 Prozent der Beschäftigten sind laut DGB Personalreport älter als 55 Jahre und werden in den nächsten 10 Jahren in den Ruhestand gehen. Werneke warnt deshalb, dass die Handlungsfähigkeit des Staates bedroht ist. Bis zum Jahr 2030 müssten rund eine Million Stellen im öffentlichen Dienst von Bund, Ländern und Kommunen altersbedingt nachbesetzt werden. Gleichzeitig belaste der Bund die Kommunen mit immer mehr Aufgaben. Unverändert seien die Einkommen bei Bund und Kommunen zumeist geringer als in der Privatwirtschaft, die Arbeitszeiten seien länger: “Der öffentliche Dienst muss deutlich mehr tun, um attraktiver zu werden, dem Arbeits- und Fachkräftemangel zu begegnen und Personal zu gewinnen – durch höhere Löhne und durch weitere Verbesserungen. Die Beschäftigten dürfen nicht zu den Leidtragenden einer verkorksten Spar- und Finanzpolitik werden”, so Werneke.

Weitere Schritte

Die nächsten Verhandlungstermine sind für den 17. und 18. Februar 2025 sowie den 14. bis 16. März 2025 vorgesehen. Auf Arbeitgeberseite führen die Tarifverhandlungen Bundesministerin des Innern Nancy Faeser für den Bund und für die Städte und Gemeinden sowie die kommunalen Betriebe Karin Welge, Präsidentin die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA).

Weitergehende Informationen:

Tarif- und Besoldungsrunde öffentlicher Dienst Bund und Kommunen 2025 (verdi.de)

Tarifrunde Bund und Kommunen 2025 (gdp.de)

Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes - TVöD | GEW - Die Bildungsgewerkschaft

Forst- und Agrarwirtschaft (igbau.de)
 

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