Am 7. März ist "Equal Pay Day". Dieser Tag markiert symbolisch den Anteil des Jahres, den Frauen im Vergleich zu Männern quasi unentgeltlich arbeiten. Denn nach wie vor gibt es einen erheblichen "Gender Pay Gap": Frauen verdienten im vergangenen Jahr durchschnittlich rund 16 Prozent weniger pro Arbeitsstunde als Männer.
Doch die Ungleichheit im Erwerbsleben ist eng verflochten mit der Arbeitsteilung im häuslichen Bereich, denn Frauen tragen zusätzlich die Hauptlast unbezahlter Sorgearbeit: Täglich leisten sie im Durchschnitt 1,5 Stunden mehr Sorgearbeit bei der Betreuung von Kindern, Pflege von Angehörigen oder im Haushalt. Die Folge: Viele Frauen arbeiten in Teilzeit und verdienen häufig nicht genug, um langfristig die eigene Existenz und die ihrer Kinder zu sichern, wie eine aktuelle Expertise im Auftrag des DGB zeigt[1].
Besonders drastisch zeigt sich das Problem bei den Wohnkosten. Geringere Einkommen und eine niedrigere Erwerbsquote führen dazu, dass Frauen von steigenden Mieten überproportional stark betroffen sind. Laut Statistischem Bundesamt leben 15,4 Prozent der Frauen ab 65 Jahren in Haushalten, die durch Wohnkosten überlastet sind – im Vergleich zu 11 Prozent der Männer. Das Deutsche Zentrum für Altersfragen konkretisiert: Witwe zu werden bedeutet für viele Frauen einen finanziellen Absturz. Das Risiko, durch Wohnkosten finanziell überlastet zu sein, steigt in solchen Fällen von 7 auf 21 Prozent.
Besonders hart treffen die steigenden Mieten gerade Alleinerziehende – überwiegend Frauen – mit geringen Einkommen: Nach Zahlen des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes geben sie in den deutschen Großstädten knapp 50 Prozent ihres Einkommens für die Miete aus, weshalb mehr als 1/3 der Alleinerziehenden in finanzieller Armut lebt[2]. Die zusätzlich steigenden Energiekosten der vergangenen Jahre haben die Situation für Alleinerziehende noch weiter verschärft. Nach Abzug der Wohnkosten vom Haushaltseinkommen sind 36 Prozent der Alleinerziehenden von Armut betroffen.
Diese Ungerechtigkeit darf nicht länger hingenommen werden. Wir brauchen wirksame Maßnahmen, um Frauen vor Armut und finanzieller Überlastung zu schützen. Dazu gehören die Stärkung der Tarifbindung, die Aufwertung von frauendominierten Berufen u. a. in Pflege und Erziehung sowie die Beseitigung von Lohndiskriminierung auf betrieblicher Ebene.
Gleichzeitig muss der rasanten Mietpreisentwicklung entgegengewirkt werden. Hierzu braucht es dringend eine Mietrechtsreform und eine Deckelung der Mieten. Denn Wohnen darf nicht zur Armutsfalle werden – schon gar nicht für Frauen.