Baustelle Klimaanpassung

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Dachzeile Personalreport 2022 - Öffentlicher Dienst

Dem DGB liegen die aktuellen Beschäftigtenzahlen des Statistischen Bundesamtes vor. So waren zum Stichtag 30.6.2021 insgesamt 5,1 Millionen Menschen im öffentlichen Dienst beschäftigt. Im Vergleich zum Vorjahr gab es einen Personalaufwuchs von 127.560 Beschäftigen. Ein Drittel des Zuwachses (32,7 Prozent) fand allerdings in nur drei Aufgabenbereichen statt. Das Plus konzentrierte sich wie in den letzten Jahren stark auf die drei Bereiche Hochschulen (plus 20.950), Polizei (plus 7.205) und kommunale Kindertagesstätten (plus 13.595). Gleichzeitig herrscht in vielen technischen Berufen (IT, Bau, Instandhaltung) akuter Personalmangel. Für die Klimaanpassung ist dieser Bereich entscheidend.

Kann der öffentliche Dienst Klimakrise?

Die Beschäftigten in sehr vielen Arbeitsfeldern spüren die Klimakrise längst. Etwa an den Talsperren, wo in den letzten Dürresommern immer weniger Wasser ankam. Wie diese Herausforderung an der Biggetalsperre im Sauerland gestemmt wird, erklärt Stauanlagenmeister Michael Schmitt im Interview. Im Forst hatte die Trockenheit zuletzt ebenfalls drastische Folgen. Vor allem Fichten haben die langen Trockenphasen nicht überlebt, erklärt der Forstwirtschaftsmeister Siegfried Rohs im Personalreport. In den Jahren 2018 bis 2022 fielen bislang 245 Millionen Festmeter Schadholz an. Die Wälder müssen also umgebaut, die natürliche Verjüngung unterstützt werden.

Und auch der Norden spürt die Klimakrise, wie ein drittes Interview zeigt. Die Wasserbauer Andreas Kath und Daniel Scheewe vom Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH) berichten, dass die Buhnen und Lahnungen, die vom LKN vor den Deichen instandgehalten werden, durch die häufigen Sturmfluten stärker beansprucht sind als früher.

Stabile öffentliche Infrastruktur!

Abgesehen von der Klimakrise teilen Wasserbau, Wald- und Wasserwirtschaft vor allem ein Problem: Personal wird überall händeringend gesucht. Die Rekrutierung sei nicht einfach, weil der öffentliche Dienst nur noch bedingt als attraktiver Arbeitgeber angesehen werde, so die Interviewpartner einhellig. Und die Tatsache, dass nach den aktuellen Zahlen des Personalreports vor allem auch die Quote der befristeten Stellen sprunghaft anstieg, wird dieses Problem vergrößern.

„Bisher sind wir nicht ausreichend auf die Klimakrise vorbereitet. Angesichts der Größenordnung des Problems fordern wir eine Investitionsoffensive, die nicht zuletzt auch die öffentliche Infrastruktur an den Klimawandel anpasst“, kommentiert DGB-Vize Elke Hannack den aktuellen Report. „Als Gewerkschaften fordern wir dabei eine Transformation, die unser Land sozial, ökologisch und demokratisch zum Besseren verändert. Als Basis dafür brauchen wir mehr Personal für gute Arbeitsbedingungen und einen leistungsfähigen öffentlichen Dienst“, so Hannack.

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