Geschichte des internationalen Frauentags
Broschüre / Flyer08. März 2011
Datei herunterladenAm Internationalen Frauentag – oder einfach Frauentag – demonstrieren Frauen weltweit für gleiche Rechte und ein selbstbestimmtes Leben. Der 8. März ist der Internationale Frauentag.
Wir Gewerkschaften haben uns schon vor über 100 Jahren – und seitdem immer! – für Frauenrechte stark gemacht. Viele Gewerkschafterinnen haben für das Frauenwahlrecht gekämpft, für Gleichberechtigung und ein selbstbestimmtes Leben, das finanziell unabhängig geführt werden kann. Für uns als DGB ist der Internationale Frauentag ein wichtiger Tag – an dem klar wird, welche Ziele noch nicht erreicht sind. Und: Wo die Politik dringend tätig werden muss, um gleiche Chancen und Rechte für Männer und Frauen voranzubringen.
Die Gewerkschaften – und viele Frauen in ihren Reihen – haben viele Erfolge im Kampf um gleiche Rechte und Chancen für Männer und Frauen errungen: Dazu gehören der gesetzliche Mutterschutz, der Frauen in der Schwangerschaft und in der Stillzeit schützt, das Elterngeld, das Müttern und Vätern in der ersten Zeit ihrer Elternschaft zu Gute kommt, der Mindestlohn, die Grundrente, der Ausbau der Kinderbetreuung, das Gesetz für mehr Frauen in Führungspositionen, die Gleichstellungsgesetze in Bund und Ländern, die EU-Entgelttransparenzrichtline sowie die Ratifizierung der ILO-Konvention 190 gegen sexuelle Belästigung und Gewalt am Arbeitsplatz.
Der Internationale Frauentag wurde 1910 von der II. Internationalen Konferenz Sozialistischer Frauen in Kopenhagen ins Leben gerufen. Er sollte die “klassenbewussten, politischen und gewerkschaftlichen Organisationen des Proletariats” nicht nur für das Frauenwahlrecht mobilisieren, sondern darüber hinaus auch die gesamte Frauenfrage beleuchten. Dazu gehörten u. a. der Arbeiterinnenschutz, die soziale Fürsorge für Mutter und Kind, die Bereitstellung von Kinderkrippen und Kindergärten sowie die (internationale) Zusammenarbeit von Frauen.
Der Internationale Frauentag hat seine Wurzeln in der Arbeiterinnenbewegung des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts.
Gemeinsam riefen der SPD-Parteivorstand und die Generalkommission der Gewerkschaften für den 19. März 1911 zu Demonstrationsversammlungen für das allgemeine Frauenwahlrecht auf. Als Leiterin des Arbeiterinnensekretariates der Generalkommission erklärte Gertrud Hanna: “Keine Arbeiterin darf an diesem Tag den Versammlungen fernbleiben!”
2,5 Millionen Flugblätter mit der Forderung “Her mit dem Frauenwahlrecht!” wurden verteilt und luden zu Versammlungen ein. Sie fanden in großer Zahl überall in Deutschland statt und beschlossen Resolutionen zum Frauenstimmrecht. Namhafte Vertreter*innen der Spitzen von Partei und Gewerkschaften waren als Redner*innen mit den zentralen Forderungen im Einsatz. Auch führende Repräsentantinnen der (radikalen) bürgerlichen Frauenbewegung nahmen an Veranstaltungen teil und überbrachten Grußadressen. Damit schlossen sie sich den Forderungen der proletarischen Frauenbewegung an.
08. März 2011
Datei herunterladenEine Frau braucht einen Beruf, der sie unabhängig macht von jeder Art der Bevormundung.